DTM-Finale: Zehn Fahrer für einen Titel

von Redaktion

Hockenheim/Köln – Rene Rast ist einer von vielen, wenn die DTM an diesem Wochenende nach Hockenheim kommt. Einer von zehn Fahrern nämlich, die im Saisonfinale noch um den Titel fahren können – an einem entscheidenden Punkt allerdings wähnt sich der Routinier doch ziemlich im Vorteil.

„Ich fahre jetzt zum fünften Mal in der DTM um den Titel“, sagte Rast zuletzt bei Motorsport-Magazin.com: „Ich kenne das Gefühl, wenn du am Samstag dastehst und die Hosen voll hast. Das kennen die anderen nicht.“

Rast ist mittlerweile 35, und er ist ohne Zweifel der prominenteste Anwärter vor den beiden Rennen am Samstag und Sonntag (13.30 Uhr/Pro7). Wie kein anderer ist er das Gesicht der Rennserie, drei Mal in den vergangenen fünf Jahren krönte Rast sich zum Champion. In der „alten“ DTM mit den Prototypen war er das Maß der Dinge, in der „neuen“ im GT3-Format ist Rast äußerst konkurrenzfähig.

Er könne sich „schon vorstellen“, dass seine Konkurrenten die Tage „auf dem Klo verbringen, nicht gut schlafen oder Fehler passieren. Der erste Titel ist immer etwas ganz Besonderes, ich weiß das“.

In Hockenheim startet er nun allerdings als Verfolger. Der Südafrikaner Sheldon van der Linde (BMW/130 Punkte) führt das Klassement an, Lucas Auer (Österreich/119) im Mercedes und eben Rast (Minden/118) im Audi sind die ersten Verfolger. Auch Thomas Preining (Österreich/116) im Porsche und Lamborghini-Pilot Mirko Bortolotti (Italien/114) liegen absolut in Schlagdistanz. Theoretische Chancen auf den Gesamtsieg haben sogar die Piloten bis hinunter auf Rang zehn, das gab es noch nie.

Es ist allerdings nicht so, als würde Rast gegen einen Haufen Rookies antreten. „Es geht um den Titel und der Einsatz ist hoch“, sagt van der Linde, „ich denke aber nicht, dass es für Rene einfacher ist.“

Der Spitzenreiter ist erst 23, hat aber selbst bereits bei den 24 Stunden auf dem Nürburgring, in Spa und Daytona überzeugt. 2018 verpasste er im ADAC GT Masters den Titel nur knapp – eine große Meisterschaft fehlt ihm noch.

Auer (28) ist bereits deutlich erfahrener, 2015 startete er erstmals in der DTM, nie war er dem Titel so nah wie jetzt. „Die meisten von uns waren seit dem Kartsport schon in Titelkämpfen“, sagt er, „wir wissen, wie es läuft.“

Auer ist übrigens der Neffe von Serienchef Gerhard Berger. Der frühere Formel-1-Pilot wird das Saisonfinale allerdings verpassen, eine Corona-Infektion verhindert seine Anreise.  sid

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