Bologna – Am Mittwochmorgen haben die Basketballer des FC Bayern mal wieder Neuland betreten. Bologna stand noch nie auf dem Münchner Reiseplan. Denn Virtus Bologna, nächster Euroleague-Gegner am Donnerstag (20.30 Uhr), hatte sich in den letzten eineinhalb Jahrzehnten in tieferen Regionen des Basketball-Kontinents aufgehalten. Der Triumph im zweitklassigen Eurocup spülte die Männer aus der Heimatstadt von Bayern-Manager Daniele Baiesi nun zurück auf die größte Bühne.
Und man kann sicher trefflich drüber streiten, ob es nun eine günstige Fügung ist, dass der Spielplan die Bayern gerade jetzt schon nach Norditalien führt. Das Bayernteam ist dieser Tage ähnlich wie die zukünftige Heimat SAP-Garden noch eine Baustelle. Auch wenn die BBL-Partie zuletzt gegen Chemnitz zumindest einen leisen Aufwärtstrend erahnen ließ.
Das Günstige ist: Dem Euroleague-Rückkehrer geht es nicht viel besser. Gegen die AS Monaco kassierte das ebenfalls noch unfertige und verletzungsgeplagte Team von Spaniens EM-Coach Sergio Scariolo eine bittere Lehrstunde. Doch mit der wollen sich die Bayern lieber gar nicht auseinandersetzen. Man hat sich fürs erste abgekoppelt vom blanken Ergebnis – eine Entwicklung soll sichtbar sein, nach dem fürchterlichen ersten Auftritt gegen Fenerbahce.
So hielt sich auch Assistenzcoach Adriano Vertemati, der den kränkelnden Chef zuletzt vertrat, vor dem Trip in die Heimat mit Erwartungen zurück. Seine Hoffnung, so deutete Vertamiti an, ist „dass unser Headcoach wieder auf der Bank sitzen wird.“ Diese Hoffnung immerhin, dürfte sich erfüllen, Andrea Trinchieri wird die Geschäfte wohl wieder übernehmen.
Ansonsten werden die Bayern vor allem auf den Lerneffekt setzen müssen, den Trinchieri nach der Abfuhr gegen Istanbul beschwor. „Wir müssen aus dieser Erfahrung lernen“, sagte er da. Ansatzpunkte gab es für seine Profis dabei reichlich. rp