Paris – Franziska Brauße riss die Arme in die Höhe und feierte endlich den ersten großen Einzel-Titel ihrer Karriere: Nach einem Rad-Krimi über 3000 m hat die Vierer-Olympiasiegerin bei der Bahnrad-WM vor den Toren von Paris Gold in der Einerverfolgung gewonnen. Nicht ganz zufrieden war Emma Hinze, die zwei Stunden zuvor mit Silber im Zeitfahren über 500 m ihren Medaillensatz komplettiert hatte.
„Den Titel von Lisa zu übernehmen, ist total besonders für mich und noch gar nicht so richtig angekommen“, sagte Brauße, die vor einem Jahr WM-Zweite hinter der inzwischen zurückgetretenen Lisa Brennauer. Nun reichte es zum ganz großen Coup.
Brauße begann das Duell um Gold gegen Bryony Botha (Neuseeland) stark und führte klar, dann schmolz ihr Vorsprung aber immer mehr. „Hintenraus konnte ich das Tempo nicht halten. Aber zum Glück hat es gereicht“, sagte die 23-Jährige. Mieke Kröger hatte sich zuvor im Kampf um Bronze knapp der Britin Josie Knight geschlagen geben müssen.
Für die deutsche Mannschaft war es der zweite WM-Titel, am Mittwoch hatten Emma Hinze, Lea Friedrich und Pauline Grabosch Gold mit dem Sprintteam geholt. Hinze verpasste am Samstag mit Silber im Zeitfahren über 500 m einen weiteren Titel knapp. Den Sieg holte sich die erst 20 Jahre alte Französin Taky Marie-Divine Kouame. Hinze, in der Qualifikation am Mittag noch Schnellste des gesamten Feldes, ließ schon in der ersten Runde zu viel Zeit liegen, um noch in den Kampf um den Titel eingreifen zu können. „Im ersten Moment war es schwierig, ich habe einen kurzen Moment gebraucht. Aber jetzt freue ich mich“, sagte die 25-Jährige.. sid