Aufstiegsrivalen, Ex-Löwen, Neulinge

von Redaktion

TSV 1860 Die letzten fünf Spiele bis zur WM haben es in sich – Ziel: Flutlichtparty gegen Essen

VON ULI KELLNER

München – Am Horizont winkt etwas sehr Angenehmes, die längste Winterpause seit Fußballergedenken. Vorher jedoch, bis zum 14. November, geht es Schlag auf Schlag beim TSV 1860. Fünf Spiele binnen 25 Tagen stehen an, ehe die umstrittene Katar-WM in den Fokus rückt. Bedeutet für Michael Köllners Löwen: Endspurt einläuten, Spitzenplatz in der 3. Liga sichern. Dass das kein Selbstläufer wird, zeigt ein Blick auf die Gegner beim vorgezogenen Jahresfinale: Aufstiegsrivalen, Teams aus dem Keller, die Weihnachten möglichst über dem Strich verbringen wollen – alles dabei. Was genau auf Köllners Aufstiegsexpress zukommt, zeigt unser Überblick.

Heimspiel gegen Wiesbaden (Samstag, 14 Uhr): Drei Siege in Folge, rauf auf Platz drei, zwei Punkte hinter 1860. Keine Frage: Eines der formstärksten Teams der Liga will den Löwen am Samstag den zweiten Direktaufstiegsplatz streitig machen. Duelle mit den Hessen waren meistens eng, auch ergebnistechnisch (maximal ein Tor Unterschied). Für 1860 spricht, dass der Gegner extreme Verletzungssorgen hat – bis zu acht Stammspieler fallen aus. Für die Hessen spricht, dass sie nach schwachem Start (ein Punkt aus zwei Spielen) zuletzt ins Rollen gekommen sind. Ein Duell auf Augenhöhe steht bevor: Beide Teams haben erst zweimal verloren, jeweils 26 Tore geschossen, sogar die Anzahl der Gegentore ist ähnlich: 14 bzw. 13.

Auswärtsspiel in Bayreuth (Samstag, 29. Oktober, 14 Uhr): In der Hauptstadt Oberfrankens hat sich eine kleine Löwen-Enklave gebildet – mit Ex-Kapitän Felix Weber, Nico Andermatt und Markus Ziereis. Für den Aufsteiger ist es das Spiel des Jahres. Pressechefin Alina Hacker, 2021 Praktikantin bei 1860-Sprecher Rainer Kmeth, berichtet: „Das Interesse ist riesig. Wir haben Anfragen aus ganz Deutschland. Leute von der Ostsee rufen an, aus Österreich – das Telefon steht keine Minute still.“ Gestern waren nur noch 1000 der 10 000 Tickets verfügbar. Die Formkurve der Bayreuther zeigte zuletzt nach oben (Heim-1:1 gegen Dresden, Sieg in Meppen), für ein Team wie 1860, das aufsteigen will, sind drei Punkte trotzdem Pflicht.

Heimspiel gegen Saarbrücken (Sonntag, 6. November, 15 Uhr): Eigentlich haben die Löwen süße Erinnerungen an Saarbrücken: 2018 legten sie mit einem Sieg beim FCS den Grundstein für den Aufstieg (3:2-Sieg im Hinspiel der Relegation). Zwei Jahre später gingen auch die Saarländer hoch – und setzen Köllners Team seither regelmäßig zu. Im ersten Jahr verlor 1860 beide Duelle, letzte Saison gab es zwei Unentschieden. Reicht es am 6. November zum ersten Sieg? Ex-Löwe Richard Neudecker könnte etwas dagegen haben, Adriano Grimaldi, der andere „Ex“, ist noch verletzt.

Auswärtsspiel bei Freiburg II (9. November, 19 Uhr): Wie schwer es ist, bei Freiburgs U 23 zu bestehen, haben die Löwen in der Vorsaison erfahren: Mühsamer 2:1-Sieg – mit zwei Mann mehr. Auch jetzt hat die Reserve des Europa-League-Starters schon wieder 21 Punkte auf dem Konto – so viele wie das Team von Aufstiegstopfavorit Dresden.

Heimspiel gegen Essen (Montag, 14. November, 19 Uhr). Ein Flutlichtspiel zum Jahresabschluss – wie gemacht für eine vorgezogene Adventsparty. Doch Vorsicht: Der Neuling ist nach schwachem Start in der 3. Liga angekommen. Zuletzt gewann Rot-Weiss sogar bei Freiburgs Talenten (3:0) und holte ein 1:1 gegen Topfavorit Dresden.

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