Bayern sucht Kreativität

von Redaktion

0:3-Fehlstart in der Euroleague

VON PATRICK REICHELT

München – In den Minuten danach wusste Andrea Trinchieri noch nicht so ganz, was von dem Erlebten denn zu halten war. Ja, seine Bayern-Basketballer hatten mit dem FC Barcelona lange Schritt gehalten. Doch lange ist halt nicht genug, das wird am Donnerstag beim Gastspiel von Olimpia Mailand im Audi Dome (20.30 Uhr) nicht viel anders sein.

Doch der Italiener setzt auf den Click-Moment. „Wir müssen uns die Möglichkeit schaffen, ein Spiel zu gewinnen“, sagte er, „dann siehst du die Dinge aus einem anderen Blickwinkel.“ Aber worauf kann Trinchieri hoffen, in einer immens aufgerüsteten Euroleague.

Da ist natürlich die Premiere seiner Verletzten. Doch weder bei Isaac Bonga (Knöcheloperation) noch bei Elias Harris (Adduktorenprobleme) ist die Rückkehr in den Wettkampfmodus absehbar.

So bleibt ein schneller Lernprozess der beiden US-Neuzugänge die derzeit greifbarste Option. Vor allem die Impulse von Neu-Spielmacher Cassius Winston würden die Bayern dringend brauchen. Doch der junge Regisseur tut sich noch schwer gegen das Tempo und die zupackende Defensive in Europa. Eine Korbvorlage glückte dem 24-Jährigen gegen Barca, dem ganzen Team deren sieben – zu wenig. „Ich muss von meiner Mannschaft mehr Kreativität verlangen“, sagte Trinchieri.

Es könnte mitentscheidend sein, wie schnell auch Neu-Center Freddie Gillespie ins Offensivspiel der Bayern findet. Der 25-jährige Modellathlet mühte sich redlich, hatte aber unter Barcelonas Korb einen schweren Stand gegen Physis und die Erfahrung der langen Männer der Katalanen. Ein winziges Pünktchen sprang für Gillespie heraus. Immerhin: Der Mann aus Minnesota fasst in der Defensive immer besser Fuß. Barcelonas Center-Routinier Jan Vesely wird selten derart spektakulär abgeblockt worden sein wie von Gillespie.

Doch solche Dinge werden die Bayern öfter brauchen. Sonst konnten die hohen Ziele schnell außer Reichweite geraten.

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