Choupo-Moting kann auch Pokal

von Redaktion

Stürmer trifft beim wilden 5:2 in Augsburg doppelt – Bayern im Achtelfinale

VON MANUEL BONKE UND PHILIPP KESSLER

Augsburg – Mehr als ein Teilerfolg war das 5:2 (1:1) des FC Bayern im DFB-Pokal beim FC Augsburg zwar nicht – aber die Erleichterung in München war freilich riesig, nicht zum dritten Mal in Folge in der zweiten Runde des Wettbewerbs ausgeschieden zu sein. Immerhin ließ Sportvorstand Hasan Salihamidzic vor Anpfiff keinen Zweifel aufkommen, wie groß der Stellenwert dieser Pokal-Partie ist: „Es ist eines der wichtigsten Spiele, das wir dieses Jahr noch haben – es ist ein K.o.-Spiel!“ Verlieren verboten.

Dass es die Augsburger ernst mit der nächsten Pokal-Blamage des FC Bayern in Folge meinten, wurde schnell deutlich. Gerade einmal 120 Sekunden waren gespielt, als sich Ermedin Demirovic energisch gegen Dayot Upamecano durchsetzte und aus spitzem Winkel im Strafraum zum Abschluss kam, den Ball allerdings nur ins Außennetz jagte. Keine Minute später war es erneut Demirovic, der den Münchnern den Atem stocken ließ: Florian Niederlechner steckte an der Sechzehner-Kante auf seinen Sturmpartner durch, doch noch bevor dieser frei vor Torwart Sven Ulreich den Fuß an den Ball bekam, wurde er erfolgreich von Alphonso Davies gestört.

Trainer Julian Nagelsmann schimpfte sich an der Seitenlinie die Seele aus dem Leib, immerhin hatte er noch vor Anpfiff erklärt, dass an diesem Abend die Körperlichkeit das Entscheidende sei. Davon war in der Anfangsviertelstunde nichts zu sehen – und dieser Umstand wurde eiskalt von Mads Pedersen mit dem 1:0 bestraft: Nach einem eher kurz geratenen Abschlag von Ulreich ging Sadio Mané lediglich ins Alibi-Kopfballduell gegen Rober Gumny. So landete der Ball bei Elvis Rexhbecaj, der Joshua Kimmich problemlos mit der Hüfte wegdrückte und auf den einschussbereiten Pedersen querlegte (9. Minute).

Statt in Schockstarre zu verfallen, suchte die Bayern umgehend die passende Antwort – und offenbarte seine geballte Angriffskraft: Nach einem Doppelpass mit Leon Goretzka am Strafraum prüfte Jamal Musiala Torwart Tomas Koubek (16.), der auch einen Schuss aus spitzem Winkel von Davies abwehren konnte (19.), um wenig später erneut einen Flachschuss von Musiala zu entschärfen (24.).

Es war dem neuen „echten Neuner“, Eric Maxim Choupo-Moting, überlassen, für den Ausgleich zu sorgen: Serge Gnabry spielte ihn mit viel Übersicht im Strafraum frei, der Stürmer versenkte das Leder ansatzlos im kurzen Eck (27.) und sorgte dadurch für den 1:1-Pausenstand. Nach dem Seitenwechsel hielten die Bayern umgehend körperlich entgegen und belohnten sich zeitnah mit der 2:1-Führung durch Kimmich, der von einem Augsburger Ballverlust im Mittelfeld profitierte und nach einem Zuspiel von Choupo-Moting aus 16 Metern traf (53). Der Nationalspieler Kameruns baute die Führung nach einer knappen Stunde mit seinem zweiten Treffer zum 3:1 aus, als er nach einem Zuspiel von Musiala ein Missverständnis in der Hintermannschaft der Schwaben nutzte.

Trotzdem mussten die im Pokal so arg gebeutelten Bayern zittern, weil Upamecano eine Flanke von Ruben Vargas zum 2:3-Anschluss ins eigene Netz spitzelte. Für die Erlösung sorgte eine Viertelstunde vor Abpfiff ein 19-jähriger Ausnahmekönner: Musiala bat im Sechzehner zum Tänzchen, zirkelte das Leder zum 4:2 in die Maschen und bewältigt dadurch endgültig das Münchner Pokal-Trauma. Den Schlusspunkt besorgte Davies (90.+1). Achtelfinale – nach zwei Jahren Pause.

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