FCB-Profi Choupo-Moting

Alte Sturmlösung, neu entdeckt

von Redaktion

MANUEL BONKE

Man schrieb den 31. Januar 2011, als der Wechsel des damals 22-jährigen Eric Maxim Choupo-Moting vom HSV zum 1. FC Köln im letzten Moment platzte. Die Geschichte wurde bereits zigmal erzählt, daher die Kurzfassung: Der neue Arbeitsvertrag wurde aus dem hohen Norden in die Domstadt gefaxt, allerdings fehlte ausgerechnet die Seite mit der Unterschrift des Spielers. Und bis dieser Fauxpas bemerkt wurde, war die Wechselfrist abgelaufen. „Choupo“, wie der Deutsch-Kameruner von allen genannt wird, musste in Hamburg bleiben – wegen technischer Probleme.

Aus damaliger und heutiger Sicht ein Paradoxon: Technische Probleme hat dieser am Ball so begabte Spieler eigentlich nie. Das haben sie im Star-Ensemble von PSG schon früh festgestellt, wo Choupo-Moting zwischen 2018 und 2020 spielte, ehe er zum FC Bayern wechselte. Immerhin war der Stürmer heiß begehrt, als die Plätze für das Pariser Rondo (Kreiserlspiel) von den Superstars Neymar und Kylian Mbappé vergeben wurden.

Im Pokalspiel in Augsburg glänzte Choupo-Moting mit einem Doppelpack und einem Assist. Trotz seiner zuletzt starken Auftritte kann er in Sachen Torquote dem nach Barcelona abgewanderten Robert Lewandowski nicht ansatzweise das Wasser reichen, bei der menschlichen Komponente ist er ihm dafür haushoch überlegen. „Choupo“ stellt sich stets in den Dienst der Mannschaft – und sein Torjäger-Ego hintan. Das kostet ihn sicherlich den einen oder anderen Treffer, dafür bringt es ihm viele Sympathiepunkte bei seinen Mitspielern, Trainern und Verantwortlichen ein.

Ob das reicht, damit er seinen 2023 auslaufenden Vertrag verlängern darf? Sportvorstand Hasan Salihamidzic hält sich darauf angesprochen noch bewusst bedeckt. Einerseits weiß er um die bereits beschriebenen Qualitäten des Nationalspielers. Andererseits sieht sich der Verein bereits jetzt nach einem echten Neuner von Weltformat um. Mit Mathys Tel haben die Münchner ein 17-jähriges Stürmer-Juwel in den Reihen, das nach Spielzeit lechzt. In jedem Fall sollte bei einer möglichen Vertragsverlängerung auf ein Fax verzichtet werden.

manuel.bonke@ovb.net

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