Nach der Einstellung des Verfahrens in der Sommermärchen-Affäre rund um die Fußball-WM 2006 fordert der ehemalige DFB-Präsident Theo Zwanziger Schadenersatz und Schmerzensgeld. Das ließ der 77-Jährige am Montag durch seinen Rechtsanwalt Hans-Jörg Metz mitteilen. „Angesichts des untadeligen Rufes meines Mandanten, der Dauer des Verfahrens von über sieben Jahren bei mangelhafter Verfahrenskontrolle und Versäumnissen in den Ermittlungsmaßnahmen, werden wegen der damit verbundenen Persönlichkeitsverletzungen Ansprüche von nicht unter 50 000 Euro geltend zu machen sein“, hieß es in einer Medienmitteilung. Da sich Zwanziger nun nicht vor einem Gericht gegen den Vorwurf der Steuerhinterziehung wehren kann, hat er zudem am 21. September beim hessischen Justizminister eine Strafanzeige gegen Beamte der Steuerfahndung, Staatsanwälte und Richter des Oberlandesgerichts eingereicht. Kurz zuvor hatte das Landgericht Frankfurt am Main das Verfahren gegen die früheren DFB-Funktionäre Zwanziger, Horst R. Schmidt und Wolfgang Niersbach eingestellt. Zuvor war im Vorjahr bereits ein Prozess in der Schweiz gescheitert. Im Kern ging es um eine Zahlung in Höhe von 6,7 Millionen Euro des DFB über den Weltverband FIFA an den inzwischen gestorbenen Unternehmer Robert Louis-Dreyfus. Das Geld wurde als Beitrag für eine Gala zur WM 2006 deklariert, die nie stattfand. dpa