Kufenpech in Mannheim

von Redaktion

EHC verliert 2:3 bei den Adlern – Puck prallt von Varejcka ins eigene Tor

VON THOMAS JENSEN

München – Es waren zwei Zuspiele, die die Münchner nah am Gehäuse der Adler Mannheim an den Mann brachten. Erst wurde Maximilian Kastner an der Bande hinter dem Tor von zwei Gegenspielern attackiert, behauptete den Puck allerdings und spielte seine Technik mit dem Fuß aus. Mit der Hacke seiner Kufen passte er in seinen Rücken zu Frederik Tiffels. Dieser wollte der feinen Aktion seines Mannschaftskameraden nicht nachstehen und leitete die Scheibe per Flippass über gegnerische Schläger hinweg weiter zu Andreas Eder. Der schloss mit dem ersten Kontakt ab und traf zum 1:1 Ausgleich.

Es war der erste richtig glanzvolle Moment des EHC Redbull München am Dienstagabend bei den Adler Mannheim. In der Summe waren die Münchner aber zu selten so abgezockt vor dem Tor, sie verloren mit 2:3. Es sollte zudem nicht die letzte Szene sein, in der ein Schlittschuh entscheidend beteiligt war.

In den 9:58 vor dem Ausgleich gespielten Minuten war es vor allem der Tabellenvierte, der auffällig agierte, und nicht der EHC, der als Tabellenführer nach dem Sieg am Sonntag über Iserlohn angereist war. Mehrmals hatten die Gastgeber EHC-Goalie Danny aus den Birken schon in den ersten Sekunden geprüft. Der wehrte einige Versuche stark ab. Nach einem parierten Schuss von Mattew Donovan kam dieser aus spitzem Winkel jedoch erneut zum Abschluss, der Nachschuss passte, und Mannheim ging früh in Führung (2:33).

Überraschend dürfte der schwungvolle Beginn der Adler für das Team von Trainer Don Jackson nicht gewesen sein. „Beide Mannschaften spielen top Eishockey, es wird ein sehr hartes Spiel“, hatte daher zuvor auch Patrick Hager bei Magenta Sport im TV vermutet.

Wenig überraschend war auch, dass er eine Rolle spielte: Matthias Plachta. Der 31-jährige Stürmer ist Topscorer der Liga in der laufenden Saison und brachte Mannheim nach einem Konter erneut in Führung (16:27). Es war der 22. Scorerpunkt des Nationalspielers in dieser Spielzeit.

Ein Tor Plachtas: nicht unwahrscheinlich. Ein Treffer mit der Kufe – auch noch ins eigene Tor – kaum vorherzusehen. Dieses Missgeschick unterlief dem Münchner Filip Varejcka. Im Zurückfahren prallte der Puck von aus den Birken, der einen Schuss Stefan Loibls abgwehrt hatte, an seinen Schlittschuh und von da aus ins eigene Tor zur 3:1-Führung der Gastgeber. 4:20 Minuten waren im zweiten Drittel da gerade vorüber.

In der Folge hatten die Gäste auch wieder Chancen vor dem gegnerischen Tor, im zweiten und dritten Spielabschnitt entwickelte sich eine offene Partie. Die zuletzt so treffsicheren Austin Ortega oder Christopher Desousa verwerteten gute Schusspositionen nicht – anders als Yasin Ehliz. In Unterzahl traf der 29-jährige gebürtige Tölzer zum 2:3 Anschluss, 10:59 Minuten vor Spielende. Trotz aller folgenden Bemühungen blieb es jedoch der letzte Treffer, der dem EHC an diesem Abend noch gelang. „Am Ende hat uns das Quäntchen Glück gefehlt. Wir hatten genügend Druckphasen aber leider das Tor nicht gemacht“, meinte Tiffels im Nachgang vor der Kamera.

An Mittwoch und Donnerstag haben die Münchner Zeit, sich zu erholen, dann haben sie die Straubing Ice Tigers zu Gast.

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