Makellos ins Achtelfinale

von Redaktion

2:0 gegen Inter sorgt für Bayerns perfekte Gruppenbilanz – Auslosung Montag

VON HANNA RAIF UND PHILIPP KESSLER

München – Als die Bayern gestern Abend um 20.57 Uhr den Rasen der Allianz Arena betraten, verfolgten die Kameras erstmal die Spieler, die auf der Bank Platz nahmen. Alphonso Davies, Leon Goretzka, Serge Gnabry und Jamal Musiala betraten nicht das Spielfeld, sondern bogen ab – und durften diesen herrlichen, wohl letzten richtig lauen Abend lange als Zuschauer genießen. Von der Außenlinie sahen sie denen, die sich im sportlich unbedeutenden letzten Gruppenspiel der Champions League beweisen durften, bei einem soliden 2:0 (1:0) gegen Inter Mailand zu. Schnörkellos, aber wichtig. Bayern im Flow.

Benjamin Pavard brachte den Rekordmeister vor 75 000 Zuschauern in der 32. Minute in Führung, Eric Maxim Choupo-Moting (72.) legte nach. Es hat schon spektakuläre und stimmungsvollere Abende in Fröttmaning gegeben. Der Sieg aber war ein gutes Zeichen – von der zweiten Garde an die gesamte Mannschaft. Zum dritten Mal hintereinander nämlich schloss der Rekordmeister die Gruppenphase mit sechs Siegen und 18 Punkten ab, so oft wie kein anderes Team. Die Serie ohne Vorrunden-Niederlage baute der FC Bayern zudem auf 34 Spiele aus.

Julian Nagelsmann hatte schon am Vortag angekündigt, ordentlich rotieren zu wollen. Gleich fünf Änderungen gab es daher im Vergleich zum 6:2 gegen Mainz am Samstag. Anstelle von Matthijs de Ligt (Innenbanddehnung), Davies, Goretzka, Musiala und Gnabry begannen Pavard, Josip Stanisic, Marcel Sabitzer, Ryan Gravenberch und Kingsley Coman. Nominell immer noch eine gute Elf, die sich allerdings erst finden musste. Nicht nur in den ersten Minuten, sondern bis weit in die erste Halbzeit hinein waren die Gastgeber nicht so kombinationsfreudig wie zuletzt in Bestformation. Obwohl vor allem Mané über links und Choupo-Moting viel versuchten, fehlte es häufig an Präzision und Abstimmung.

Sven Ulreich, der Manuel Neuer (zum letzten Mal?) vertrat, musste gegen Nicolo Barella eingreifen (7.), ehe die Bayern überhaupt im Spiel waren. Glück hatte die Nagelsmann-Elf in der 11. Minute, als Mané sich nach einem Barella-Schuss schützend die Hände vor das Gesicht riss und den Ball somit abfälschte. Nach Regularien wäre ein Strafstoß fällig gewesen, Schiedsrichter Kruzliak entschied sich jedoch nach ausführlicher Prüfung der Szene in der Review Area dagegen. Barella und Inter ließen der Münchner Hinterreihe aber auch danach keine Ruhe.

Immer wieder setzten die Italiener offensive Nadelstiche, die klaren Feldvorteile der Bayern brachten lange keinen Ertrag. Beinahe wäre Inter nach einem Steilpass von Robin Gosens durch Martínez in Führung gegangen. Dann aber machte es Pavard auf der anderen Seite.

Nach einer Ecke von Joshua Kimmich rutschte Martínez aus, der Franzose kam frei zum Kopfball und traf per Aufsetzer unhaltbar oben rechts. Der Treffer war verdient und tat dem Spiel der Bayern gut. Sie hatten das Geschehen danach unter Kontrolle, waren jedoch trotzdem nur durch Coman (45.+3) nah am zweiten Tor.

Inter schaffte den besseren Wiedereinstieg, belohnte sich aber nicht, Laut wurde es auf beiden Seiten bei Toren – jedoch Abseits. Gnabry und Musiala brachten Schwung von der Bank, und Choupo-Moting musste freilich auch noch treffen. Vorarbeit Davies. Schuss aus 25 Metern, sehenswert! Der fünfte Treffer im fünften Spiel hintereinander machte Lust auf mehr. Die Achtelfinal-Auslosung findet am Montag statt. Die ach so schöne Gruppenphase ist nun: Geschichte.

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