Königsklasse im Jogger-Modus

von Redaktion

„Zu 100 Prozent nicht erfüllt“: BVB hadert in Kopenhagen mit sich selbst

Kopenhagen – Die Stimmung war ähnlich schlecht wie bei Verlierern. Wortkarg und missmutig kommentierten die Dortmunder Profis das magere 1:1 (1:1) im letzten Champions-League-Gruppenspiel beim FC Kopenhagen. Dass der BVB wie schon beim schmeichelhaften Sieg in Frankfurt am Wochenende erneut nur mit Glück einer Niederlage entging, war nicht gerade die beste Einstimmung auf den Jahres-Endspurt in der Bundesliga. Da ließ es Emre Can auch nicht als Ausrede gelten, dass sein Team bereits vor dem Anpfiff für die K.o.-Runde qualifiziert war und zahlreiche Stars schonte. „Wir sind rumgejoggt, wir sind rumgegangen“, schimpfte der Nationalspieler und legte erzürnt nach: „Wir spielen hier Champions League. Es geht um viel Geld. Es geht darum, dass sich jeder zeigen, dass sich jeder beweisen will. Das haben wir zu 100 Prozent nicht erfüllt.“

Die üppige Siegprämie in Höhe von 2,8 Millionen Euro war der Borussia nicht Anreiz genug. Gleich reihenweise ließ der bisher sieg- und torlose Tabellenletzte aus der dänischen Hauptstadt vor allem in der ersten Halbzeit selbst beste Torchancen ungenutzt. Deshalb war der BVB nach der zwischenzeitlichen Führung durch Thorgan Hazard (23.) mit dem Ausgleichstreffer von Hakon Haraldsson (41.) noch gut bedient. Anders als Mittelfeldspieler Can schlug Trainer Edin Terzic diplomatischere Töne an und warb um Nachsicht für seine nach langer Terminhatz abgekämpften Profis.

Gleichwohl klang auch beim Fußball-Lehrer Enttäuschung durch: „Wir wollten zeigen, dass wir in diesem Spiel – auch wenn es nicht um Leben oder Tod ging – alles raushauen. Aber wir hatten viele Ballverluste und mussten uns viele Konter einfangen. Das war nicht die allersauberste Vorstellung.“

Ohne eine deutliche Steigerung droht bis zum Beginn der WM-Pause weiteres Ungemach. Dabei will der Bundesligavierte in den restlichen drei Spielen daheim gegen Bochum und auswärts gegen den Wolfsburg und Mönchengladbach noch Boden im Meisterkampf gutmachen. „Wir hoffen, dass die letzten drei Spiele so erfolgreich sind, dass wir alle mit breitem Grinsen in die Winterpause gehen“, kommentierte Nico Schlotterbeck.  dpa

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