Wetten, dass…?

von Redaktion

Bayerns wahrscheinlichstes Achtelfinal-Los ist Liverpool – auch Paris möglich

VON HANNA RAIF UND MANUEL BONKE

München – Es war für fast alle Spieler des FC Bayern ein echter Vorteil, das abschließende Gruppenspiel der Champions League bereits am Dienstag bestreiten zu dürfen. Denn die obligatorische wie schwachsinnige Frage nach dem Wunschgegner im Achtelfinale konnten sie da einfach weglächeln. Erst zwei Mannschaften standen ja nach dem 2:0 gegen Inter als mögliche Lose fest. Weil eine davon allerdings neben dem Underdog FC Brügge der FC Liverpool war, kam ein Star der lästigen Prognose für die Auslosung nicht aus.

Natürlich musste Sadio Mané über seinen Ex-Club sprechen. Der Senegalese grinste, als die Frage kam, antwortete aber sehr diplomatisch. „Man kann mit allem rechnen. Wir werden es am Montag sehen“, sagte er, ohne sich wirklich auf das Thema einzulassen. Ja, natürlich wäre ein Duell mit den „Reds“, bei denen er zwischen 2016 und 2022 auf Torejagd ging, etwas Besonderes: „Ich denke schon.“ Trotzdem sei „Auslosung halt Auslosung“. Man muss am Montag (12 Uhr) in der UEFA-Zentrale in Nyon (Schweiz), nehmen, was kommt. Also: Liverpool, Brügge, den AC Mailand oder Paris St. Germain.

Es hat auf dem Papier schon deutlich bessere Perspektiven gegeben, wenn man als ungeschlagener Gruppensieger in die Runde der besten 16 Teams geht. Aber daran, dass ohnehin nur vier Lose möglich sind, haben vor allem die deutschen Teams schuld. Sowohl Borussia Dortmund als auch RB Leipzig und Eintracht Frankfurt schlossen ihre Gruppen als Zweiter ab und fallen als Bayern-Gegner laut Regularien aus. Erst im Viertelfinale sind Duelle mit Mannschaften aus dem eigenen Land möglich. Ähnlich geht es da übrigens Liverpool, das nicht auf die Gruppenzweiten Tottenham und ManCity treffen kann. Was die Chance, dass Liverpool-Trainer Jürgen Klopp und Bayern-Coach Julian Nagelsmann sich schon in der ersten K.-o.-Runde an der Seitenlinie begegnen, deutlich steigen lässt.

Bei mehr als 37 Prozent liegt die Wahrscheinlichkeit für ein Duell mit dem Champions-League-Sieger von 2019 – und damit deutlich höher als jene für Aufeinandertreffen mit Brügge (19,46), Milan (23,95) und Paris (19,46). So oder so aber droht nach relativ entspannten Achtelfinals in den Vorjahren heuer eine vergleichsweise schwere Aufgabe. Ein ähnliches Ergebnis wie das 8:2 bzw. 6:2 nach Hin- und Rückspiel gegen den FC Salzburg (2021/22) und Lazio Rom (2020/21) ist im Februar (14.-22.) und März (7.-15.) des kommenden Jahres eher nicht realistisch. Es dürfte gleich ans Eingemachte gehen – aber das ist den Bayern ja sowieso ganz recht.

In den letzten beiden Jahren war bekanntlich im Viertelfinale Schluss, zu früh für die eigenen Ansprüche. Aus dem schmerzhaften Aus gegen Villarreal hat Nagelsmann seine Lehren gezogen, man will und darf heuer niemanden unterschätzen. Die Vorgabe des Trainers für alles, was nach der Winter-WM kommt: „Den Schwung konservieren für den zweiten Teil der Saison.“ Und den Blick bei sich zu belassen – und nicht auf den Gegner richten.

Auch die Historie sollte man besser außer Acht lassen. Gegen Milan scheiterte man 2007 im Viertelfinale. Und den letzten K. o. im Achtelfinale weist die Statistik für das Jahr 2019 aus. Gegner damals: Liverpool. Doppelter Torschütze: Sadio Mané.

Artikel 1 von 11