Für manche ist es die Stadt der Liebe, für die Bayern war sie insbesondere zuletzt die Stadt der Hiebe. Die Rede ist von Paris, jene romantische Metropole an der Seine, die im kommenden Frühjahr anlässlich des Achtelfinals in der Champions League einmal mehr den deutschen Rekordmeister empfangen wird. Nur: Anders als beispielsweise Barcelona, wo die Münchner in der jüngsten Vergangenheit durchaus gerne absteigen, stellte die französische Hauptstadt und insbesondere die Mannschaft aus dem Vorort Saint-Germain-en-Laye zuletzt ein durch und durch schweres Pflaster für die Münchner dar. Zur Erinnerung: 2021 scheiterten die Bayern im Viertelfinale an PSG, 2017 musste ein gewisser Carlo Ancelotti nach einem krachenden 0-3 im Prinzenpark die Koffer packen. Die Bilanz gegen die Pariser: fünf Siege, sechs Pleiten.
Das einzige Positiverlebnis des FCB datiert aus dem Jahr 2020, als man sich gegen Paris im verwaisten Lissaboner Estádio da Luz zum Corona-League-Sieger kürte. Gerade die Umstände lassen sich jedoch beileibe nicht mit der aktuellen Ausgangslage vergleichen – zumal das Los gerade für den Trainerstab von Julian Nagelsmann nur als minimale Randnotiz wahrgenommen worden sein dürfte.
Der Grund: Die Partien gegen die Mannschaft von Cheftrainer Christophe Galtier werden erst Ende Februar und Anfang März ausgetragen, womit das Duell gegen Lionel Messi, Kylian Mbappé & Co. erst mal ziemlich weit hinten auf der Münchner To-do-Liste angesiedelt sein dürfte. Schließlich streichen noch rund vier Monate ins Land, bis klar ist, in welcher Verfassung und mit welchem Personal Münchner und Pariser nach der Winter-WM in Katar die Schwerter kreuzen. Zukunftsmusik.
Stichwort Katar: Beim Achtelfinalhit zwischen FCB und PSG treffen in gewisser Weise auch der Scheich und seine Airline aufeinander, schließlich wird das Pariser Starensemble quasi direkt vom Wüstenstaat finanziert und das Münchner derweil von der staatlichen Airline Qatar Airways mitgesponsert.
Somit dürfte das Los auch für jene Mitglieder des Rekordmeisters interessanter Natur sein, die mit besagtem Sponsorship nur bedingt konform gehen. Schließlich beklagen sie nicht die Stadt, sondern in diesem Fall das Land der Hiebe.
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