Köln/München – Der EHC München geht als Tabellenführer der Deutschen Eishockey Liga (DEL) in die Deutschland-Cup-Pause. Sein Spiel bei den Kölner Haien war das einzige, das gestern ausgetragen wurde; im Fall einer Niederlage wäre der EHC aufgrund des dann schlechteren Punktequotienten auf Platz zwei zurückgefallen und das spielfreie Ingolstadt an die Spitze geklettert. Doch die Münchner gewannen, 3:2 (1:0, 2:0, 1:2) hieß es am Ende.
Christian Künast, früher Torwart bei den München Barons, heute Sportdirektor des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB), bemerkte als Beobachter in der Kölner Arena, dass beide Teams nach dem strapaziösen Programm der bisher zwei Monate DEL-Saison leergespielt wirkten. „Diplomatisch ausgedrückt: maue Angelegenheit, typisches Dienstagabendspiel“, sagte Künast. Der EHC München hat seit einigen Tagen einen ohnehin dünnen Kader, da fehlen neben den verletzten Abeltshauser, Lutz und Niederberger sowie dem wegen Dopingverdachts suspendierten Seidenberg auch die erkrankten Szuber, Parkes, Smith und Street. Bei elf Stürmern musste Trainer Don Jackson eine Rotation fahren. „Wir spielen mit dreieinhalb Reihen – aber das sehr konsequent und mit kurzen Wechseln“, erklärte Angreifer Justin Schütz. Er wirkte zufrieden: „Jeder will viel Eiszeit – heute bekommt er sie.“
Der EHC kam ideal ins Spiel. In der 2. Minute gelang Filip Varejcka das Münchner 1:0. „Ich habe gesehen, dass der Kölner Torwart falsch steht und die Scheibe einfach vom Schläger abtropfen lassen“, sagte er. Die akkurate Vorarbeit lieferten der starke Andy Eder und Frederik Tiffels, die zusammen mit Schütz den EHC ab Donnerstag beim Deutschland Cup (Gegner: Slowakei, Österreich, Dänemark) in Krefeld vertreten werden.
Welchen Lauf Eder gerade hat, zeigte er mit seinem Treffer zum 3:0 (35.). Zum Saisonauftakt im September hatte Köln sich gegen München in einen Rausch gespielt und 6:3 gewonnen. „Das steckte noch in unseren Köpfen“, räumte Yasin Ehliz vom EHC ein. Doch nun sind die Gedanken verscheucht. Das 2:0 (27.) war in Überzahl aufs Konto von Austin Ortega gegangen.
Obwohl es die Phase einer doppelten Unterzahl (46. bis 47. Minute) überstand, wurde es für Don Jacksons Team noch kritisch: In der 52. Minute gelang es Köln, durch eine Einzelaktion von David McIntyre EHC-Tormann Danny Aus den Birken den Puck über die Schulter zu lupfen, Maxi Kammerer legte das 2:3 nach (56.). Die Haie nahmen ihren Torwart Pantkowski vom Eis, setzten den EHC gehörig unter Druck. Sogar im Krabbelgang (Daryl Boyle) verteidigte sich der EHC in die Pause. GÜNTER KLEIN