Gnabry-Gala zum Arena-Ausstand

von Redaktion

Drei Tore bei Bayerns 6:1 gegen Werder Bremen im letzten Heimspiel 2022

VON HANNA RAIF UND PHILIPP KESSLER

München – Der Jubel in der Allianz Arena war gestern Abend schon vor dem Anpfiff groß – und tatsächlich mal ohrenbetäubend. Das 0:2 von Borussia Dortmund in Wolfsburg wurde amtlich, bevor die Spieler den Rasen betraten, der Rahmen für dieses letzte Heimspiel des Jahres 2022 passte also. 90 zeitweise spektakuläre Minuten später war der Vorsprung auf den Dauer-Konkurrenten auf sechs Punkte ausgebaut – und Werder Bremen mit 6:1 (4:1) besiegt.

Jamal Musiala hatte die Bayern in ihrem ersten Spiel seit Eroberung der Tabellenführung schon in der 6. Minute in Führung gebracht, es folgte eine Halbzeit, die alles zu bieten hatte: Den schnellen Ausgleich durch Anthony Jung (10.), zwei VAR-Überprüfungen, einen verschossenen Elfmeter von Eric Maxim Choupo-Moting, drei Tore binnen sechs Minuten durch Serge Gnabry (22./28.) und Leon Goretzka (26.). Kurz vor Schluss legten Gnabry (82.) und Mathys Tel (84.) nach. Ein Spektakel zum verfrühten Jahres-Abschluss, das allerdings von einer schlechten Nachricht begleitet wurde: Sadio Mané musste angeschlagen raus, die Bayern – und auch Senegal – bangen.

Dieser 111. Nord-Süd-Gipfel hatte von Beginn an etwas Besonderes. Denn obwohl die vergangenen Wochen vollgepackt mit Fußball waren, wusste man doch, dass erst Ende Januar wieder in Fröttmaning Fußball gespielt werden wird. Jeder, Zuschauer wie Spieler, wollten den Abend genießen. Julian Nagelsmann hatte im Vergleich zum 3:2 gegen Hertha BSC nur eine Änderung an seiner Startelf vorgenommen, anstatt des verletzten Alphonso Davies schickte er den genesenen Lucas Hernandez aufs Feld. Der Franzose war voll bei der Sache, robust im Zweikampf, die Augen aber richteten sich eher auf seine Vordermänner, allen voran den überragenden Gnabry.

Langweilig war die Partie nur beim Abtasten in den ersten fünf Minuten, dann ging es Schlag auf Schlag. Obwohl Bremen hoch verteidigte und deutlich mutiger agierte als die meisten Gäste in München, spielte sich das Spiel auf Seiten der Bayern ab. Mané scheiterte im ersten Angriff, Musiala aber nahm den Ball dankend an, legte ihn auf seinen linken Fuß und traf aus zehn Metern zum 1:0. Als der Ex-Bayer Mitchell Weiser vier Minuten später Jung bediente und der aus spitzem Winkel direkt abschloss, dachte man kurz, es könnte spannend werden. Das allerdings änderte sich schnell.

Chancen wie jene von Mané (9.) Gnabry (30.) und Goretzka (45.) musste man angesichts der Tor-Flut fast ignorieren. Genau wie die Tatsache, dass Choupo-Moting tatsächlich mit einem Elfmeter nach VAR-Entscheidung an Jiri Pavlenka scheiterte. Gnabry hingegen ließ sich nicht lange bitten und schloss nach Flanke von Goretzka zum 2:1 ab, im nächsten Angriff erreichte der Ball von Kimmich Goretzka, der sich stark ab- und durchsetzte – 3:1. Die frühe Entscheidung schließlich fiel nach Vorarbeit von Choupo-Moting über den eingewechselten Leroy Sané, der wiederum Gnabry auflegte.

Bremen hatte Glück, dass Sané nach der Pause den Pfosten traf (54.) und Pavlenka Gnabry (58.) und Coman (69.) im Weg stand. Spektakulär wurde es dann zum Schluss, Doppelschlag Gnabry und Tel. Es schallte: „Deutscher Fußball-Meister FCB!“

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