Brasilia/Köln – Lewis Hamilton hielt sein „Diploma“ fest in Händen und lächelte selig. Die besondere Beziehung zwischen dem Formel-1-Rekordweltmeister und Brasilien hat eine bemerkenswerte neue Ebene erreicht. Hamilton, Liebling der Massen und für die Brasilianer der würdige Erbe ihres Nationalhelden Ayrton Senna, ist nun ganz offiziell Ehrenbürger des Landes. Und ja: Die Liebe beruht auf Gegenseitigkeit.
„Brasilien hat mein ganzes Leben lang einen wichtigen Platz in meinem Herzen eingenommen. Jetzt kann ich endlich sagen, dass ich einer von euch bin“, erklärte der Brite bei der Zeremonie am Montag in der Hauptstadt Brasilia. Der 37-Jährige sprach weiter gerührt von der „größten Ehre“ und widmete diesen Moment seinem Kindheitsidol Senna.
Ganz in leuchtendes Blau gekleidet, erhielt „Luis“ Hamilton aus den Händen von Arthur Lira, Präsident der Abgeordnetenkammer, eine Medaille in den brasilianischen Nationalfarben Gelb und Grün. Und natürlich eine offizielle Urkunde, die ihn als „cidadao honorario“ ausweist.
Für den „Brasilianer im Herzen“, wie Lira schwärmte, wurden einige Hebel in Bewegung gesetzt. Nachdem Hamilton bei seinem Grand-Prix-Erfolg in Sao Paulo vor knapp einem Jahr mit der brasilianischen Flagge das Siegerpodest betrat, stellte ein gerührter Abgeordneter den Antrag zur Ehrenbürgerschaft. Und nun, wenige Tage vor dem vorletzten Saisonrennen in Sao Paulo), schließt sich zumindest vorläufig der Kreis. 2008 holte sich Hamilton in Brasilien in einer hochdramatischen WM-Entscheidung seinen ersten Titel – und stieß damit den bereits feiernden Brasilianer Felipe Massa vom Thron.
Es folgten drei Siege für Hamilton in Interlagos. Darunter jener im Vorjahr, als er nach einer atemberaubenden Aufholjagd seinem WM-Rivalen Max Verstappen begleitet von einem Jubel-Orkan noch den Sieg entriss. sid