WM IN KÜRZE

DFB wird Infantino nicht unterstützen Dänisches TV-Team bedrängt

von Redaktion

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) geht einer direkten Konfrontation mit dem äußerst umstrittenen FIFA-Präsidenten Gianni Infantino aus dem Weg und wird für die Präsidentschaftswahl beim 73. FIFA-Kongress in vier Monaten keinen Kandidaten nominieren. Gleichzeitig hat der DFB allerdings durch die verweigerte Unterstützung Infantinos ein Zeichen gesetzt. In einer Mitteilung brachte DFB-Präsident Bernd Neuendorf zum Ausdruck, dass er sich seitens der FIFA „ein deutlicheres Bekenntnis für die Menschenrechte sowie ein größeres Engagement in humanitären Fragen gewünscht hätte.“ Neuendorf erwarte „transparente Entscheidungsprozesse in der FIFA“ und bleibe bei seinen Forderungen „nach der Einrichtung eines Entschädigungsfonds für die Angehörigen der verstorbenen oder verletzten Arbeiter auf den WM-Baustellen.“

Die Präsidentenwahl wird im März 2023 beim Kongress in Kigali/Ruanda über die Bühne gehen. Dabei haben alle 211 Mitgliedsländer jeweils eine Stimme. Obwohl der seit 2016 im Amt befindliche Infantino schwer in der Kritik steht, gilt der Schweizer als großer Favorit.

Journalisten in Katar fühlen sich vom Recht auf freie Berichterstattung eingeschränkt. Der dänische Korrespondent Rasmus Tantholdt vom Sender TV2 ist offenbar in seiner Live-Berichterstattung gestört worden. Der US-Amerikaner Grant Wahl berichtete auf seiner Homepage von einem Vorkommnis, bei dem er zur Löschung eines Fotos aufgefordert worden sein soll. Tantholdt sei zudem von Sicherheitskräften bei dem Vorfall vom Dienstag angedroht worden, die eingesetzte Kamera zu zerstören. Dies sollen Bilder belegen, die der Sender auf seiner Homepage veröffentlichte. „Sie haben die gesamte Welt eingeladen, hierherzukommen. Warum können wir hier nicht filmen? Das ist ein öffentlicher Ort“, sagte Tantholdt zu den Sicherheitskräften und zeigte seine Akkreditierung vor: „Wir dürfen filmen, wo wir wollen. Sie drohen uns damit, die Kamera zu zerstören?“ Dazu kam es aber nicht.

„Die Vertreter der Medien müssen sich frei bewegen können“, forderte DFB-Präsident Bernd Neuendorf: „Ich hoffe, dass die Kataris eingreifen und solche Vorfälle nicht zur Regel werden.“

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