Türöffner und Mister 100 Prozent

von Redaktion

EHC nach 1:5-Niederlage: Start-Einsatz für Torwart Allavena?

München – „Ich bin empört. Niemand hat irgendjemanden berührt“, sagte Don Jackson – und damit war die Vorstellung seines EHC München im Achtelfinal-Hinspiel der Champions Hockey League (CHL) gegen den EV Zug schon hinreichend geschildert. Nach 28 Minuten 0:5 hinten, Endstand 1:5, schlechte Aussichten vor dem Rückspiel nächsten Mittwoch. Die Verteidiger – verheerend schlecht Jonathon Blum und Zach Redmond – glitten sachte neben den Stürmern des Schweizer Meisters übers Eis und ermöglichten Zug, was dessen Trainer Dan Tangnes einen „fliegenden Start“ nannte.

Don Jacksons Empörung über zwei Drittel der Münchner Vorstellung wurzelte so tief, dass er nicht mal das obligatorische Torwart-Lob anbringen mochte. Daniel Allavena hätte es verdient gehabt: Der 23-jährige Garmisch-Partenkirchner, in der internen Hierarchie die Nummer drei, löste Danny Aus den Birken (Nummer 2) beim 0:5-Rückstand ab und blieb ohne Gegentreffer.

Er ist der „Mister 100 Prozent“ des EHC. In der DEL hatte er 2020/21 einen Kurzeinsatz, in der laufenden Saison sprang er 42 Minuten ein – und war nicht zu überwinden. Gleiches nun in der CHL: 32 Minuten, alle Schüsse abgewehrt. Solange die erklärte Nummer eins, Mathias Niederberger, verletzt ist, stellt sich die Frage: Wann bekommt Allavena seine Chance von Beginn an? Schon heute muss der EHC wieder ran: um 19.30 Uhr in Bremerhaven. „Wir informieren immer zuerst die Torhüter, wer spielt“, erklärt Jackson schmallippig.

Vielleicht ändert sich Allavenas Status. Meist spielt er beim SC Riessersee (Oberliga), auch wenn er die Woche über beim EHC trainiert. Und wenn er Ersatztorwart bei Münchner Spielen ist, muss er – früher war das gang und gäbe – zwar nicht mehr auf einem Klemmbrett Statistiken führen. „Aber meine Aufgabe ist es, die Bandentür zu öffnen.“ Von diesem (niederen) Dienst an der Mannschaft wird er wohl bald entbunden. GÜNTER KLEIN

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