München – Ein bisschen erinnere er sich noch an dieses Spiel, meint Filip Varejcka. Aber der Spieler des EHC RedBull München merkt auch an: „Bei so vielen Spielen in einer Saison verschwimmen die einzelnen auch schnell.“
Es geht um den 6:1 Sieg beim schweizerischen EV Zug im Oktober des letzten Jahres. Durch den Triumph zum Ende der Vorrunde qualifizierten sich die Münchner für die K.O.-Phase in der Champions Hockey League. In dieser Saison haben das die Münchner schon geschafft – im Rückspiel des Achtelfinals am Mittwoch (21.15 Uhr, Sport1) in der Schweiz bräuchte es aber wieder ein Ergebnis wie vor über einem Jahr. Das Hinspiel in München gewann Zug mit 5:1.
Erinnerungen und Videos von damals als Motivation für diese große Aufgabe? Bis jetzt sei das kein Thema gewesen, sagt Varejcka und führt aus: „Damit beschäftigen wir uns eigentlich gar nicht. Das Spiel hat mit letzter Saison nichts mehr zu tun.“
Präsenter dürfte da das Hinspiel in der vergangenen Woche sein. Mit sehr hohem Tempo im Angriffsspiel ließ der dreifache Schweizer Meister München wenig Chancen. „Das, was wir uns am meisten vornehmen müssen, ist es körperlicher zu spielen“, meint Varejcka dazu und führt aus: „Die Lust auf das Tempo müssen wir Zug nehmen, indem wir eben mit dem Körper da sind.“ Der 21-Jährige hat das einzige Tor des EHC im Hinspiel erzielt.
Es war sein erstes in der Champions League. Der gebürtige Münchner spielte auch letztes Jahr, in dieser Saison hat sich seine Eiszeit allerdings erhöht. 11:36 Minuten spielt er im Schnitt in der DEL. „Ich glaube ich habe mir noch mehr das Vertrauen vom Trainer erarbeitet“, sagt Varejcka. Um sich weiter zu verbessern und somit auch noch für mehr Einsatzzeit bei Don Jackson zu empfehlen, legt er den Fokus auf einen Aspekt: die Übersicht. „Das Spiel noch besser zu lesen, ist aktuell am wichtigsten für mich“, gibt Varejcka vor und führt aus: „Es geht darum immer zu wissen, wie viele Spieler vor einem sind, wen du decken musst und wo du hinlaufen musst.“
Fähigkeiten, die auch für das angestrebte körperliche Spiel am Mittwoch wichtig werden. Ebenso allerdings wie das Selbstvertrauen aus dem knappen – wenn auch nicht glanzvollen – Derbysieg am Sonntag in der DEL gegen Augsburg findet er: „Man startet mit so einem Sieg im Rücken leichter mit einem guten Gefühl in die nächste Partie.“ Daran ändere auch nichts, dass die letzten Siege des EHC in der Liga knapp waren, „dass liegt auch an den Verletzten der letzten Wochen“, so Varejcka: „Hauptsache ist immer noch, dass man gewinnt.“
Auch wenn das am Mittwoch anders als im Ligaalltag ist, da ein gewöhnlicher Sieg nicht reichen würde.