Chancenlos in Barcelona

von Redaktion

Bayern-Frauen verlieren Hinspiel mit 0:3 – Revanche am 7. Dezember in der Allianz Arena

VON CHRISTIAN STÜWE

Barcelona/München – Nur eine Halbzeit lang konnten die Frauen des FC Bayern am Donnerstagabend im Gruppenspiel der Champions League mit dem FC Barcelona mithalten. Vor der beeindruckenden Kulisse von 46 967 Zuschauerinnen und Zuschauern im Camp Nou hielt Torhüterin Maria-Luisa Grohs bis zur Pause ihren Kasten sauber, musste nach Wiederanpfiff aber innerhalb von 20 Minuten dreimal den Ball aus dem Netz holen. Das 3:0 bedeutete für Barca den 57. Sieg aus den letzten 59 Spielen. „Barcelona hatte sehr viel den Ball, wir mussten viel arbeiten. Das haben wir in der ersten Halbzeit defensiv sehr gut gemacht. Anfang der zweiten Halbzeit haben sie uns dann erwischt, da waren wir 20 Minuten nicht so präsent“, sagte Klara Bühl.

Die ohnehin stark ersatzgeschwächten Bayern-Frauen mussten kurzfristig auf die an Grippe erkrankte Linda Dallmann verzichten, für sie rückte die 18-jährige Franziska Kett in die Startelf. Viele Alternativen blieben Trainer Alexander Straus nicht, in Julia Landenberger, Laura Gloning und Jana Kappes saßen drei Spielerinnen aus der zweiten Mannschaft auf der Bank. Das Spiel begann wie erwartet, Barcelona kontrollierte die Partie und hatte sehr viel Ballbesitz. Die Bayern-Frauen blieben jedoch wie von Trainer Straus gefordert geduldig und verteidigten diszipliniert. Torhüterin Grohs war mehrfach auf dem Posten, trotz eines Torschussverhältnisses von 2:13 hielten die Münchnerinnen gut mit. Sie hatten selbst einige Konterchancen, spielten diese aber nicht mit letzter Konsequenz zu Ende.

Einen völlig anderen Verlauf nahm die zweite Hälfte. Zwei Minuten nach Wiederanpfiff erzielte die Brasilianerin Geyse per Kopf die Führung für Barca, Aitana Bonmati legte nach einer Stunde den zweiten Treffer nach. Beiden Toren gingen Flanken der schwedischen Nationalspielerin Fridolina Rolfö voraus, die von 2017 bis 2019 für den FC Bayern gespielt hatte. Als in der 66. Minute Claudia Pina den Ball aus knapp 25 Metern herrlich in den Torwinkel schlenzte, war die Partie aus Bayern-Sicht endgültig gelaufen. „Gegen so ein Team kann man nicht alles verhindern. Aber das wir direkt nach der Halbzeit drei Tore bekommen, ist schon bitter“, sagte Maximiliane Rall. Straus wechselte Saki Kumagai ein und stellte in der Abwehr auf eine Fünferkette um. Alle Bayern-Spielerinnen zogen sich hinter den Ball zurück, um weitere Gegentreffer zu verhindern. Immerhin das gelang.

Da die Bayern-Frauen in der Gruppe D die beiden ersten Spiele gegen den FC Rosengard und Benfica Lissabon gewonnen haben, bleiben sie auf dem zweiten Platz auf Viertelfinalkurs. Am 7. Dezember steht das Rückspiel gegen den FC Barcelona in der Allianz Arena an. Dann bekommt das Straus-Team eine weitere Chance, sich mit der besten Frauen-Mannschaft der Welt zu messen.

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