Embolos besonderer Tag

von Redaktion

Siegtor für Schweiz gegen sein Geburtsland Kamerun

Al-Wakra – Als das Spiel vorbei war, trafen sich zwei, die auf gegnerischen Seiten standen: Breel Embolo, Siegtorschütze der Schweiz zum 1:0, und Rigobert Song, Trainer von Kamerun. Worum es ging? Um Anerkennung, um Verbundenheit, so erzählte es Song, der auch mal in der Bundesliga gespielt hat: „Ich habe Breel zu seiner Leistung gratuliert. Es wäre nicht fair, das nicht zu tun. Wir sind schließlich eine Familie, ich fühle mich wie sein großer Bruder.“

Embolo ist in Kameruns Hauptstadt Yaoundé geboren, diese WM-Partie bedeutete ihm viel. „Es ist ein Traum“, sagte er später, „ich bin extrem stolz für mich und meine Familie. Wir sind froh, dass wir so ins Turnier gestartet sind, Kompliment an meine Mannschaft. Und alles Gute für Kamerun.“ Murat Yakin, der Schweizer Coach, lächelte: „Wieder so eine typische Fußballgeschichte.“ Das Tor erzielte Embolo nach drei Minuten der zweiten Halbzeit, die Vorarbeit leistete der Ex-Bayer Xherdan Shaqiri, der eine turbulente Vereinsvita hat, aber im Nationaltrikot und bei Weltmeisterschaften verlässlich abliefert.

Der Treffer war dann schon die entscheidende Korrektur im Spiel der Schweizer, das bis zum Wechsel statisch angemutet hatte. „Klassisches erstes Spiel“, meinte Torwart Yann Sommer, stabiler Rückhalt eines Teams mit viel aktueller und ehemaliger Bundesliga-Kompetenz. Vor der Pause hatte Kamerun durch Eric Maxim Choupo-Moting eine große Chance, der Münchner spielte auffällig.

Danach hätte die Schweiz ein höheres Ergebnis herausschießen können als nur das 1:0. Vor allem der Augsburger Ruben Vargas vergab einiges. Doch für die Schweiz ist der erste Druck weg, „jetzt freuen wir uns über Besuch der Familys“, blickte der Mainzer Verteidiger Silvan Widmer dem weiteren Verlauf des Tages entgegen. Entspannt werde man ins Spiel gegen Brasilien gehen. „Wir werden unsere Chancen bekommen“, ist sich Murat Yakin sicher.

Trainer glauben an das Gute. Auch Rigobert Song: „In Deutschland habe ich gelernt: Nach einer Niederlage wirft man nicht das Handtuch.“ GÜNTER KLEIN

Artikel 1 von 11