Eigentlich sprach alles gegen diesen Sieg, aber das ist Hannah Neise mittlerweile ja gewohnt. Sie fühlte sich eigentlich „nicht ganz so fit“, als sie erstmals in ihrer Karriere die legendäre Bahn, eine der schwierigsten der Welt, hinunterraste. Und trotzdem war sie die Schnellste. So macht die 22-Jährige das mittlerweile eben. Vor neun Monaten war Neise auf diese Weise sensationell zum Olympiasieg gerutscht, zum ersten in der deutschen Skeleton-Geschichte. Zuvor hatte sie nie im Weltcup gewonnen – das aber holte sie nun in Kanada gleich zum Saisonauftakt nach. „Es war auf jeden Fall besser als erwartet, der Sieg stärkt mir den Rücken“, sagte sie hinterher. Neise ist innerhalb kürzester Zeit aus dem Nichts an die Spitze einer Sportart geschossen, die in Deutschland ein Schattendasein neben dem Bobsport und dem Rodeln fristet. Und vielleicht ist Neise eine der Sportlerinnen, die das ändern kann.
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