Doha – Als sein Bild auf den Videowänden erschien und sein Name verlesen wurde – lautester Jubel. Und als Portugal in der 54. Minute das 1:0 erzielte, wünschten sich die Zuschauer im Lusai-Stadion, das es ihm zugeschrieben würde: Superstar Cristiano Ronaldo. Der bewegt auch noch mit 37 Jahren die Massen und hat seinen Anteil daran, dass Portugal mit einem 2:0-Sieg das Achtelfinale erreichte. Nur wem das erste Tor gehört, darüber würde noch zu reden sein: Bruno Fernandes wurde von der FIFA als Schütze ausgewiesen, Ronaldo hatte in Mittelstürmerposition versucht, den Ball per Kopf zu erreichen und trat als Haupt-Feiernder in Erscheinung.
Bemerkenswert war, dass Ronaldo nicht der älteste Spieler auf dem Platz war: Abwehrarbeiter Pepe durfte diesmal auch ran, und er ist schon 39 und rückte auf Platz drei der WM-Allzeit-Senioren-Liste. Portugals 2:0 erzielte Fernandes per Strafstoß (90.+3). In einer Szene des Spiels wurde es hochpolitisch: Ein Flitzer stürmte aufs Feld. Die Regenbogenfahne war nicht seine einzige Botschaft, vorne auf seinem Shirt stand „Save Ukraine“, hinten „Respect for Iranian Women“. Ordner fingen den mutigen Mann ein, führten ihn unter den Pfiffen des Publikums ab, die Kameras zoomten weg – doch das Foto ist in der Welt. GÜNTER KLEIN