München – Man kann die Dinge ja oft von unterschiedlichen Seiten betrachten. Und so hatten auch die Basketballer des FC Bayern durchaus unterschiedliche Ansichten was den Leistungsstand in Europa angeht. Trainer Andrea Trinchieri etwa gab sich vergleichsweise generös. „Wir entwickeln uns.“ Kapitän Vladimir Lucic klang da schon ungeduldiger. „Uns fehlt immer noch die Konstanz“, sagte er „in der Euroleague reicht es nicht, wenn du zehn, oder 15 Minuten gut spielt.“
Wobei die Sache halt auch die ist, dass die Münchner einen vielleicht nicht entscheidenden, aber zumindest Richtung weisenden Dezember mit insgesamt 13 Partien vor sich haben. Schon diese Woche hat es in sich. Am Freitag (20,30 Uhr) tritt Maccabi Tel Aviv mit den Ex-Bayern Darrun Hilliard und Wade Baldwin im Audi Dome an. Ein Duell, dass die Bayern fast schon gewinnen müssen wenn sie den Anschluss an die Playoff-Plätze wieder herstellen wollen. Nur zwei Tage später, am Sonntag (18 Uhr), wartet das Pokal-Viertelfinale gegen Bayreuth.
An einer vergleichbaren Konstellation sind die Bayern im Vorjahr ja noch zerbrochen. Seinerzeit gaben sie mit einer Pokal-Niederlage in Chemnitz nach strapaziöser Euroleague-Woche schon die erste Titelchance aus der Hand. Müder Europapokalteilnehmer trifft auf einen ausgeruhten Konkurrenten, der sich eine Woche lang auf sein Spiel des Jahres vorbereitet – es ist die eigentümliche Art, aus der Basketball nicht nur in Deutschland seine Spannung bezieht. Wobei auch Lucic sich und die Seinen besser für diese Situation gerüstet sieht. „Wir haben auf jeden Fall eine längere Rotation“, sagte er. Die noch ein wenig länger werden könnte, wenn sich tatsächlich auch der zuletzt verletzte Paul Zipser zurückmeldet. Was das bedeutet, hat auch Pokalgegner Bayreuth in dieser Spielzeit schon einmal erfahren müssen. Vor wenigen Wochen traten die Franken drei Tage nach Efes Istanbul bei den Bayern an – und verlor deutlich mit 68:81. rp