Al-Khor – Es war ein historischer Pfiff. Stephanie Frappart leitete als erste Schiedsrichterin ein Spiel bei einer Männer-WM. Um 20:00 Uhr MEZ eröffnete die Französin am Donnerstag in Al-Khor das Duell zwischen Deutschland und Costa Rica – es war das Ende einer langen Wartezeit.
Die Nervosität war dem Schiedsrichterinnen-Gespann durchaus anzumerken. Es dauerte lange, bis Frappart und ihr Team um die Assistentinnen Neuza Back (Brasilien) sowie Karen Diaz Medina (Mexiko) Entscheidungen abpfiffen. Ansonsten hatte das Trio wenig Probleme, da die Partie erst eine der ruhigeren Sorte war. Zu Beginn ließen sie viel laufen, mit zunehmender Spieldauer wurden die Entscheidungen kleinlicher.
„Welch ein Meilenstein in der Geschichte der Schiedsrichterinnen. Sie erlangen weltweite Aufmerksamkeit mit dieser Ansetzung“, sagte Deutschlands frühere Vorzeige-Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus-Webb bei Sky. Steinhaus-Webb war sich sicher, dass „die Kolleginnen natürlich unter großer Beobachtung und großem Druck“ stehen, weil sie „weltweit beäugt“ werden.
Dem Druck hielt Frappart stand. Auch in der zweiten Halbzeit, als das Spiel fahriger wurde, blieb die 38-Jährige souverän. Das 2:1 für Costa Rica ließ Frappart kurz checken – und entschied auf Tor.