Doha – Enttäuschung und Wut, aber auch Kampfgeist: Einige deutsche Nationalspieler haben am zweiten Tag nach dem bitteren WM-Aus ihrer Trauer Ausdruck verliehen, aber auch den Willen zur Wiedergutmachung bekundet. „Diese WM sollte mehr für uns werden, wir haben uns viel mehr vorgenommen. Definitiv!“, klagte Deutschlands Offensivjuwel Jamal Musiala via Instagram. Kai Havertz fügte an: „Wir spüren den Schmerz der Nation.“ Im Leben gehe es aber darum, „stärker zurückzukommen“. Mario Götze ergänzte: „Es ist wichtig, dass wir uns reflektieren und verbessern.“
Als einziger Nationalspieler hatte Antonio Rüdiger sich bereits am Freitag im Netz zu Wort gemeldet. Statt Ausreden zu suchen, müsste sich die DFB-Elf „selbst hinterfragen“, forderte der Abwehrchef. Wie seine Kollegen werde er „einige Zeit brauchen“, bis das „maximal frustrierende“ Aus verdaut sei: „Für den Moment gibt es auch keinen Trost“. Kevin Trapp ist sich derweil „sicher, dass wir uns steigern werden“. Götze nahm immerhin das „großartige Gefühl“ mit in den Urlaub, wieder für Deutschland spielen zu dürfen. Dies bei einer WM vor seinem Sohn Rome getan zu haben, werde er „nie vergessen“.
Auch Manuel Neuer meldete sich zu Wort: „Der Schmerz und die Enttäuschung sitzen tief. Es ist brutal frustrierend, dass wir unsere Leistung nicht konstant abrufen konnten“, so der Keeper. Der Kapitän betrieb in der Zwischenzeit Frustbewältigung, indem er mit seiner Freundin, ihres Zeichens Handballerin, die Bundesligapartie zwischen HC Erlangen und den Füchsen Berlin live in der Halle verfolgte.
Thomas Müller schrieb auf Instagram: „Der Stachel sitzt brutal tief (…). Es ist undurchsichtiger als sonst, es gibt mehr Widersprüche.“