Der Schweizer Xherdan Shaqiri wertet die Gesten seines Teamkollegen Granit Xhaka im Spiel gegen Serbien (3:2) am Freitag nicht als Provokationen. „Ihr macht das immer so groß. Er weiß selbst, was er gemacht hat. Da müsst ihr die Beteiligten selbst fragen“, sagte der Ex-Bayern-Spieler zwei Tage vor dem Achtelfinale gegen Portugal am Dienstag.
Xhaka war mit der serbischen Bank aneinandergeraten und hatte sich in den Schritt gegriffen. „Ich denke nicht, dass Granit da einen Extra-Gruß schicken wollte“, sagte der 31-jährige Shaqiri. Nach der Partie hatte sich Xhaka noch das Trikot seines Mitspielers Ardon Jas-hari übergezogen – mit dem Namen nach vorne. Jashari ist auch der Name eines Unabhängigkeitskämpfers, der als Mitbegründer der kosovarischen Befreiungsarmee UÇK und als Symbol des militärischen Widerstands gegen die Serben gilt. Das habe aber „keinen politischen Hintergrund“ gehabt, hatte Xhaka danach beteuert. Der Kapitän der Schweizer hat wie Shaqiri kosovarische Wurzeln. Kosovo ist seit 2008 eigenständig, Serbien betrachtet es aber als Teil seines Territoriums. Beim WM-Duell 2018 hatten Xhaka und Shaqiri nach ihren Toren mit ihren Händen den Doppeladler geformt – ein Symbol der Abgrenzung Kosovos von Serbien.