Al-Rajjan – Cristiano Ronaldo hat nach Aussage seines Trainers Fernando Santos mit Enttäuschung und Verwunderung auf seine Reservisten-Rolle im WM-Achtelfinale reagiert. „Er war aus offensichtlichen Gründen nicht sehr glücklich darüber“, sagte Portugals Trainer vor dem Viertelfinale gegen Marokko am Samstag. „Er hat mir gesagt: Denkst du wirklich, dass das eine gute Idee ist?“ Er habe seinem Kapitän die Entscheidung am Mittag vor dem Achtelfinale gegen die Schweiz in einem „normalen Gespräch“ mitgeteilt.
Der 37 Jahre alte Ronaldo hatte beim 6:1-Sieg Portugals erstmals seit 2008 bei einem großen Turnier nicht in der Startelf gestanden. „Ich habe ihm meinen Standpunkt erklärt, er hat es akzeptiert“, sagte Santos, der Berichte über eine Abreise-Drohung Ronaldos erneut zurückwies. „Er hat niemals gesagt, dass er das Team verlassen will. Es ist höchste Zeit, dass wir diese Polemik beenden“, sagte der 68-Jährige, der Ronaldos Verhalten als Ersatzspieler lobte. Ob CR7 in die Startelf zurückkehren wird, ließ Santos offen.
Auch Ex-Mitspieler Deco will dem Trainer nicht vorgreifen, sagte unserer Zeitung aber: „Cristiano ist als Anführer extrem wichtig für die Truppe. Er ist eine Erscheinung und kann noch immer für besondere Momente sorgen.“ Der 45-Jährige geht davon aus, dass Ronaldo „Portugal auch weiterhin viel geben“ wird. Davon, seinen Ersatz und Dreifachtorschütze Goncalo Ramos als neuen Superstar zu feiern, hält Deco wenig: „Cristiano ist einzigartig. Er ist einer der Besten in der Geschichte des Fußballs. Ramos kann sich noch verbessern, er hat super Anlagen. Aber er muss klar in seinem Kopf bleiben.“
Das gilt auch für gesamte Team im Duell mit den bisher so furiosen Marokkanern. „Es wird nicht einfach. Aber wir können es schaffen“, sagt Deco. pk