Val d’Isere/Sestriere – Linus Straßer war zunächst ziemlich sauer auf sich und fluchte. Mehr Konstanz hat er sich vor dieser WM-Saison verordnet, doch im ersten Weltcup-Slalom des Winters am Sonntag ging das Vorhaben schief. Straßer, kein Freund der „Bellevarde“ in Val d’Isere und vielleicht auch ein wenig abgelenkt durch die unmittelbar bevorstehende Geburt seines ersten Kindes, belegte nur Rang 14. Den Sieg holte sich Lucas Braathen aus Norwegen.
„Das war sicher ein durchwachsenes Wochenende“, sagte Straßer später. Im Riesenslalom am Samstag (Sieger: Marco Odermatt/ Schweiz) war er mit der letzten Startnummer hineingestochen in die berüchtigte Piste – nach sehr starker Fahrt schied er aus, war aber dennoch „mega zufrieden mit meiner Leistung“. Alexander Schmid wurde guter Sechster, vergab aber als Dritter des ersten Durchgangs die Chance auf ein Top-3-Resultat.
Beste Aussichten auf eine Podestplatzierung hatte wieder einmal auch Lena Dürr (Germering): Vierte war sie nach dem ersten Lauf beim Slalom in Sestriere, erneut aber misslang ihr der zweite Durchgang: Sie fiel auf Rang acht zurück. Zum Podium, auf dem Wendy Holdener (Schweiz), Mikaela Shiffrin (USA) und Olympiasiegerin Petra Vlhova (Slowakei) standen, fehlten Dürr 0,58 Sekunden. Bemerkenswert: Andrea Filser erfüllte als gute 15. die deutsche Norm für die WM im Februar.
Straßer hatte an diesem Wochenende seinen „Frieden schließen wollen“ mit dem Hang in Val d’Isere, von dem er sich bisher stets den Schneid hatte abkaufen lassen: Mehr als die Ränge 16, 45 und 63 waren nicht drin gewesen bei den zehn Starts vor dem Slalom am Sonntag. Was in seiner Spezialdisziplin dann herauskam, „war sicher nicht perfekt“, räumte er ein. Der erste Ärger war da aber schon wieder verflogen: Angesichts seines „Verhältnisses“ zu der herausfordernden Bellevarde „bin ich ganz zufrieden“. sid