In den kommenden Tagen fahre sie „nur noch Aufzug“, sagte Franziska Preuß – und lachte. Hintergrund des Scherzes: Vor genau einem Jahr war die deutsche Biathletin beim Weltcup in Annecy-Le Grand Bornand auf einer Treppe ausgerutscht und mit dem linken Fuß umgeknickt. Die Verletzung und eine anschließende Corona-Erkrankung hätten Preuß beinahe Olympia in Peking gekostet. Doch daran und „an die Treppe“ denke sie „gar nicht mehr“, betonte Preuß nun.
Auf dem Weg zur Heim-WM in Oberhof ist es für Preuß ein weiterer wichtiger Baustein – zumal sie beim Start in den Winter in Kontiolahti wegen einer Infektion gefehlt hatte. Wieder einmal hatte ihr Körper gestreikt. Deshalb war die anfällige 28-Jährige erst am vergangenen Wochenende in Hochfilzen eingestiegen – mit wechselndem Erfolg. Aber ihr fehlerfreies Schießen in der Staffel am Sonntag sei „ein versöhnlicher Abschluss“ gewesen. „Step by step“ solle es nach den Plätzen 25 und 26 in Hochfilzen vorwärts gehen.
Allerdings ist die Leistungsträgerin des Deutschen Skiverbandes (DSV), die acht Staffel-Medaillen bei Großereignissen gewann, noch längst nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte. In Hochfilzen habe sie gemerkt, „dass ich noch nicht so Vollgas geben kann“.
Die Vorfreude auf Annecy-Le Grand Bornand ist trotz aller negativer Erinnerungen groß bei Preuß. Die Frauen starten am Freitag (14.15 Uhr/ARD und Eurosport) mit dem Sprint über 7,5 km, bei den Männern geht es schon am Donnerstag mit dem Sprint über 10 km (14.10 Uhr) los. sid