Ganz großer Sport

von Redaktion

Deutschlands Athleten des Jahres ausgezeichnet – Vettel sorgt mit Laudatio für Lacher

Baden-Baden – Seine Text-Aussetzer bei der frei vorgetragenen Laudatio für seinen als „Mannschaft des Jahres“ ausgezeichneten Herzensverein Eintracht Frankfurt nahm Sebastian Vettel mit Humor. „Entschuldigung“, sagte der mehrmalige Formel-1-Weltmeister am Sonntagabend bei der Gala in Baden-Baden und stellte kurz darauf unter dem Beifall der Gäste fest: „Jetzt hänge ich schon wieder. Das gibt es doch gar nicht. Aber man kann das ja herausschneiden. Normalerweise bin ich nicht so nervös, aber das ist ein besonderer Moment.“

Nach einer kurzen Phase ging es weiter, doch bis zum Schluss kam Vettel erneut nicht. Wieder hatte er seine Worte vergessen und kramte in der Hosentasche nach seinem Handy, auf dem der Text gespeichert war. Eintracht-Präsident Peter Fischer, der den Preis für den Bundesligisten in Empfang nahm, sprach Vettel im Anschluss seinen Respekt aus: „Die ganze Laudatio hat sich an Eintracht-Liedern orientiert. Das heißt, er hat sich Mühe gemacht und ist nicht nur hierhergekommen, um ein Bier zu trinken und etwas zu sagen. Das ist ganz, ganz großes Kino.“

Selbiges lieferten auch Gina Lückenkemper und Niklas Kaul mit ihren Goldmedaillen bei den European Championships im Sommer in München. Durchaus folgerichtig wurden sie als Sportlerin bzw. Sportler des Jahres geehrt. Beide strahlten nach der letzten Krönung ihres traumhaften Jahres um die Wette. Doch der Gedanke an einen deutschen Olympia-Vorstoß machte Deutschlands Sportler des Jahres nachdenklich – die Zweifel überwogen. „Ich halte eine Bewerbung nicht für komplett ausgeschlossen“, sagte Lückenkemper: „Aber dafür muss sich auf jeden Fall noch einiges verändern.“

Eine Bewerbung um jeden Preis? Auch für Kaul wenig sinnvoll. „Wenn Olympia sich dahin entwickelt, dass man auf vorhandene Infrastruktur baut, diese erneuert und nicht neue, pompöse Sportanlagen baut, die danach leerstehen“, so der Zehnkämpfer, „dann ist auch Deutschland wieder bereit für eine Olympia-Bewerbung.“ Aber erstmal müsse sich das Internationale Olympische Komitee überlegen, „in welche Richtung es sich entwickeln möchte“.

Der DOSB hatte sich auf seiner Mitgliederversammlung zuletzt einstimmig für einen neuen Anlauf ausgesprochen. „Ein starkes Signal nach draußen“, schwärmte Präsident Thomas Weikert. Man darf gespannt sein, wie es weitergeht.  dpa

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