Klostersee tanzt – „Tölz wird grün“

von Redaktion

EISHOCKEY Die Lage bei den Oberligisten

Starbulls Rosenheim: Besinnlich geht es bei den Rosenheimer Eishockeyspielern rund um die Feiertage und den Jahreswechsel definitiv nicht zu. Zehn Spiele in 22 Tagen stehen auf dem Programm, darunter das Highlight am 2. Weihnachtsfeiertag mit dem „Hütte voll“-Heimspiel gegen den souveränen Spitzenreiter Weiden. Dann sollen beim ersten Rosenheimer Tor auch wieder Tausende von Kuscheltieren auf das Eis fliegen. Über 5000 Zuschauer werden für dieses Spiel erwartet, die Sitzplätze sind bereits komplett ausverkauft. Doch bevor es soweit ist, steht am heutigen Dienstag das Spitzenspiel zu Hause gegen den Tabellendritten Deggendorfer SC an. Mit einem Sieg könnten die Rosenheimer den DSC auf sechs Punkte bei zwei Spielen weniger distanzieren. Am Freitag reisen die Rosenheimer zum Derby nach Bad Tölz, im „Gepäck „ rund 1000 Rosenheimer Fans. Die Aktion lief unter dem Motto „Tölz wird grün“ prächtig an. Ein Höhepunkt nach dem anderen also für die Rosenheimer, die am vergangenen Wochenende nur einmal im Einsatz waren und dabei den zweiten Zu-Null-Sieg in Folge landeten. Dem 1:0 gegen Landsberg folgte ein 2:0 gegen Memmingen, wobei die Torausbeute bei der Vielzahl von Chancen verbessert werden muss. „Wir haben den Spielern das Toreschießen nicht verboten“, sagte Trainer Jari Pasanen. Drei Tore reichten trotzdem für sechs Punkte, doch immer wird das nicht gut gehen. HANS-JÜRGEN ZIEGLER

EHC Klostersee: Eine spontane Tanzeinlage legte die Mannschaft des EHC Klostersee in der Kabine nach der Partie in Höchstadt hin. Kein Wunder, schließlich hatten die Grafinger Neu-Oberligisten den erlösenden ersten Saisonsieg eingetütet. Nach zuvor 24 Pleiten am Stück gelang ein 2:1-Coup nach Verlängerung bei den Alligators, beide EHC-Treffer erzielte Philipp Quinlan. „Das war so was von überfällig. Wir waren einige Male sehr nah dran und haben uns oder wurden nicht belohnt, heute hat es endlich geklappt“, sagte Klostersee-Coach Dominik Quinlan erleichtert. Es sei „vor allem taktisch eine hervorragende Vorstellung“ beim Tabellenfünften gewesen, lobte er. Bereits am Freitag bei der 4:6-Niederlage im Derby gegen die Tölzer Löwen waren die EHCler nahe dran gewesen, hatten aber letztlich gegen die Paradereihe der Gäste (fünf Tore) das Nachsehen gehabt. Heute geht es nun zum Vorletzten nach Lindau – mit mentalem Rückenwind und der Hoffnung aufs nächste Tänzchen. OLAF HAID

Tölzer Löwen: Erstes Sechs-Punkte-Wochenende für die Tölzer Löwen. Am Freitag bei Schlusslicht Klostersee taten sie sich noch ein wenig schwer, holten sich einen etwas mühsames 6:4 beim bis dato sieglosen Tabellenletzten der Oberliga. Im Heimspiel am Sonntag gegen Passau ging es dank eines 5:1 im Mitteldrittel recht leicht. Die Löwen nahmen mit einem 7:3-Sieg Revanche für die 3:9-Klatsche in Passau. Trainer Ryan Foster ist mit dem Ergebnis des Klostersee-Spiels zufrieden. „Mir hat das defensive Denken gefehlt, wir haben die Angriffe oft nicht abgesichert.“ Wegen Abwehr-Defiziten und Strafzeiten geriet ein 6:2-Vorsprung fast noch ins Wackeln. Tölz rettete ein 6:4. Den gleichen 6:2-Vorsprung erarbeiteten sich die Löwen auch gegen Passau, nachdem sie zweimal einen Rückstand aufgeholt hatten. Diesmal erwiesen sie sich vor allem im Mittelabschnitt als sehr effizient und auch – mit Torhüter-Neuzugang Philip Lehr – defensiv gefestigter und verwalteten die Führung zum 7:3-Sieg.

NICK SCHEDER

EC Peiting: Aktuell ficht der EC Peiting mit den Tölzer Löwen ein Fernduell um Platz sechs aus. Vergangenes Wochenende fiel die Ausbeute mit fünf Zählern marginal geringer aus, als die der Isarwinkler. Doch durften sich die Peitinger über Erfolge über Kontrahenten freuen, die man nicht mal im Vorbeigehen schlägt. Am Memminger Hühnerberg behielt die Saal-Truppe im Shootout die Oberhand, vor heimischer Kulisse gab es den 5:3-Erfolg im kleinen Oberland-Derby gegen den SC Riessersee zu bejubeln. Im Blickpunkt dabei: Goalie Konrad Fiedler. Der 20-Jährige entwickelt sich immer mehr zu einer verlässlichen Stütze. Auf Nachfrage, warum nicht ECP-Ikone Florian Hechenrider gegen den SCR im Kasten stand, entgegnete Teammanager Ty Morris: „Weil es sich der Konrad verdient hat.“ Applaus brandete in der Stadiongaststätte auf. Fiedlers Leistungen finden weitreichende Beachtung. Immer wieder hielt der junge Goalie sein Team gegen das Chancenplus der Riesserseer im Spiel. Zuvorderst im Schlussdrittel, als die Gäste mächtig auf das Energiepedal drückten. Zwar musste Fiedler spät den 3:3 Ausgleich hinnehmen. Doch seine Vorderleute korrigierten das kleine Malheur umgehend. So traf der ebenfalls erst 20-jährige Quirin Spieß nach gewonnenem Bully trocken wie verdeckt zum 4:3, ehe Doppeltorschütze Marco Habermann den Puck noch ins leere Tor bugsierte.

OLIVER RABUSER

SC Riessersee: Seit der Derby-Heimniederlage gegen Bad Tölz eilte der SC Riessersee von Sieg zu Sieg. Bis am Sonntag wieder mal der Lokalkolorit eine Begegnung umwaberte. Wieder war es der EC Peiting, der den Höhenfliegern von der Alpspitze die Flügel stutzte. Bereits die erste Begegnung in Peiting (2:4) war für den SCR ein Streichresultat. Das 3:5 vom Sonntag war freilich unnötig. Riessersee legte hleich mit dem ersten Angriff vor und hatte in Summe die Mehrzahl an veritabklen Einschussgelegenheiten. Doch fehlte es einerseits an Konsequenz im Abschluss, oder packte ECP-Goalie Konrad Fiedler flotte Reflexe aus. Alex Höllers Ausgleich nach starker Druckphase im Schlussakkord nährte dann die Hoffnung auf Zählbares. Aber Peiting ließ nicht locker. Schlimmer als die Niederlage mutet freilich die Verletzung von Felix Linden an. Der Verteidiger knallte bei einem Vorstoß gegen den Pfosten und wurde mit Verdacht auf Fußbruch mit dem Sanka ins Murnauer Unfallklinikum transportiert.

OLIVER RABUSER

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