London – Gabriel Clemens kann sich selbst nicht erklären, warum sich die großen Erfolge bei deutschen Darts-Profis nicht einstellen wollen. „Das kann ja noch passieren. Wir spielen ja Woche für Woche, um solche Sachen zu erreichen. Warum es nicht geklappt hat, keine Ahnung“, sagte der 39 Jahre alte Saarländer, der in der Darts-Szene nur „The German Giant“ genannt wird. Mit Gigant war im Jahr 2022 aber nicht viel, Clemens ist im Jahresranking gerade so in den Top 32.
Am Mittwochabend (21.00 Uhr/Sport1 und DAZN) steht zum WM-Auftakt gegen den irischen Routinier William O’Connor einiges auf dem Spiel. „Am Ende muss ich mein Spiel machen und hoffe, dass das erfolgreich ist“, sagte Clemens vor dem Auftaktmatch. Leicht wird es nicht O’Connor hatte zuletzt die in 52 Frauen-Spielen ungeschlagene Teenagerin Beau Greaves klar mit 3:0 besiegt.
Eine große Bedeutung hat das Match für den Saarländer auch deshalb, weil er in der Rangliste das Achtelfinale von vor zwei Jahren zu verteidigen hat. Damals besiegte er den schottischen Weltmeister Peter Wright in einem Krimi – ein solcher Coup scheint diesmal weit entfernt.
Clemens kann sich prinzipiell auch vorstellen, wieder in seinen normalen Beruf als Maschinenschlosser zurückzukehren. Es sei die erste Alternative wenn der Erfolg dauerhaft ausbleiben und er seinen Lebensunterhalt nicht mehr verdienen können sollte. Auf die Frage, ob ihm sein Beruf beim Darts helfe, antwortete Clemens der „SZ“ mit einem Lachen. „Also das Schweißgerät habe ich auf der Bühne nicht dabei.“ Sein gelernter Beruf bringe ihm da „erstmal nichts“. dpa