Berlin – Peles Töchter taten einiges, um die Sorgen um Brasiliens schwer krankes Fußball-Idol zu beruhigen. „Unser Weihnachten zu Hause ist verschoben“, verkündeten die beiden Schwestern via Instagram, sie lächelten zuversichtlich und kündigten für die Festtage gar Caipirinhas im Krankenzimmer an.
Die Nachricht allerdings, die wenige Minuten später von den Medizinern des Albert-Einstein-Hospitals in Sao Paolo folgte, offenbarte eine andere Perspektive: Der Gesundheitszustand des 82-Jährigen hat sich offenbar drastisch verschlechtert. Die behandelnden Ärzte teilten am Mittwochabend mit, dass der Krebs weiter fortschreite. Auch sprachen die Mediziner von „Nieren- und Herzfunktionsstörungen“, Pele benötige eine „intensivere Betreuung“, wenngleich er sich „weiterhin in einem normalen Zimmer“ befinde.
„Halte durch, König!“, schrieb die brasilianische Sportzeitung „Lance“, als die Nachricht in der Welt war, und sie sprach einer ganzen Nation aus der Seele. Seit Wochen leidet das große Land mit Edson Arantes do Nascimento, wie Pele mit bürgerlichem Namen heißt.
Am 29. November war der dreimalige Weltmeister zur Neubewertung seiner Chemotherapie eingeliefert worden, nachdem im September 2021 ein Tumor im Dickdarm festgestellt worden war. Bei seinem Aufenthalt wurde Pele zunächst auch wegen eines Atemwegsinfekts behandelt, der nach Angaben des Krankenhauses aber schnell bewältigt war. Erst vor zwei Wochen hatten die Ärzte eine „Verbesserung seines klinischen Zustandes“ gemeldet.
Anfang Dezember bereits hatten Peles Töchter einen Bericht der Zeitung „Folha de Sao Paulo“ zu entkräften versucht, wonach Brasiliens Idol nicht mehr auf die Chemotherapie anspreche und fortan palliativ behandelt werde. Die Palliativmedizin widmet sich der Behandlung von Menschen mit fortgeschrittener Erkrankung, deren Lebenserwartung als gering eingeschätzt wird. dpa