DeSousa und die Tore Nummer 15 bis 17

von Redaktion

Auf den Kanadier ist beim EHC Verlass

München – Er war der Neuzugang, der für das gewisse Etwas stand: technisch stark, doch auch körperlich robust. Und man muss sagen: Es klappt ganz gut mit dem EHC München und dem aus Wolfsburg geholten Kanadier Chris DeSousa. Der 32-jährige Stürmer stand im Zentrum des 6:1 (3:0, 1:1, 2:0)-Sieges des Spitzenreiters über die Bietigheim Steelers.

DeSousa erzielte seine Saisontreffer Nummer 15, 16 und 17. Sein Tor zum 2:0 (8.) stand für die Überlegenheit des EHC in der Anfangsphase – und für die Passivität des DEL-Schlusslichts aus Baden-Württemberg. DeSousa schlängelte sich an Chase Berger vorbei vors Tor und legte den Puck an Steelers-Goalie Cody Brenner vorbei ins Netz. Bietigheims Routinier Tim Schüle mochte gar nicht glauben, was sein Team in den ersten zehn Minuten ablieferte, in denen es auch noch Tore von Patrick Hager (5.) und Yasin Ehliz (9.) fraß. „In München kann man so nicht anfangen, Punkt aus“, schimpfte Schüle, „keiner ist bei uns bereit, vom ersten bis zum letzten Mann. Wir müssen viel aktiver sein.“

Das gelang dem Vorjahresaufsteiger im zweiten Drittel, in dem er auf 1:3 verkürzte (Daniel Weiß, 34.). Als der EHC etwas schwächelte, trat erneut DeSousa auf den Plan: Mit einer Direktabnahme krönte er ein Powerplay zum 4:1 für München (38.). „Das Tor war wichtig, denn es hat Bietigheim den Schwung wieder genommen“, meinte der Münchner Junioren-Nationalspieler Veit Oswald, zurück von der U 20-WM in Kanada. Allerdings: Chris DeSousa hatte auch seinen (negativen) Anteil am Münchner Gegentreffer gehabt: Da lieferte er sich mit Torhüter Niederberger eine „Nimm ihn du, ich hab’ ihn sicher“-Szene.

„Das spielen wir jetzt heim“, hatte Veit Oswald angesichts des 4:1-Vorsprungs fürs letzte Drittel vorhergesagt. Und so kam es: Chris DeSousa vollendete mit seinem zweiten One-Timer (5:1/44.) zum persönlichen Hattrick, Trevor Parkes versenkte zum 6:1 (47.).

Die kurze Freude der Bietigheimer nach dem 1:3-Funken war schnell wieder erloschen. Die Steelers-Fankurve in der Münchner Olympia-Eishalle (gestern 4132 Zuschauende) forderte auf einem Transparent „Veränderungen sofort“. GÜNTER KLEIN

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