Dayot Upamecano (24) lässt sich nicht unterkriegen. Etwas mehr als drei Wochen nach der Niederlage im WM-Finale gegen Argentinien gibt der Franzose schon wieder beim FC Bayern Vollgas. Der Innenverteidiger verzichtete freiwillig auf einen längeren Urlaub und reiste auf eigene Faust bereits am Freitagabend ins Trainingslager der Münchner nach Doha. „Er ist gut zurückgekommen, auch im Training hier ist er bisher einer der Auffälligsten“, lobte Trainer Julian Nagelsmann (35). „Von der Statur her sieht er fitter aus denn je.“
Nach Informationen unserer Zeitung genoss Upamecano nach der WM eine kurze Auszeit im Senegal. Danach ging es in die französische Hauptstadt Paris. Dort trainierte er sogar noch extra mit einem privaten Athletiktrainer. Jérôme Andral hatte Upamecano (Foto: dpa) auch vor der Saison bereits in Top-Form gebracht. Und mental? Dem Innenverteidiger schmerzte die WM-Finalpleite im Elfmeterschießen natürlich sehr. Doch mittlerweile hat er den Blick wieder nach vorne gerichtet. „Dayot ist gut gelaunt und topfit. Er hat die WM genutzt, um sich noch weiter zu entwickeln. Er war einer der besten Verteidiger des Turniers“, schwärmte Sportvorstand Hasan Salihamidzic (46). Nagelsmann pflichtete ihm bei: „Die WM hat ihm sehr gutgetan. Er war einer der stabilsten Verteidiger.“
Die Entwicklung von Upamecano ist beeindruckend. Nach einer insgesamt ordentlichen Premierensaison in München mit ein paar Wacklern avancierte er in dieser Spielzeit zum unumstrittenen Stammspieler. Auch in der französischen Nationalmannschaft präsentierte der ehemalige Leipziger sich stärker denn je: Obwohl seine Kadernominierung für die Weltmeisterschaft lange auf der Kippe stand, war er als Abwehrchef in Frankreichs stark besetzten Defensive unter Nationaltrainer Didier Deschamps (54) gesetzt. „Er hat von seiner Persönlichkeit her – Entscheidungsfindung, Auftreten – noch mal einen Riesenschritt gemacht“, befand Thomas Müller am Montag. Der 33-jährige Routinier wurde noch ausführlicher und erläuterte: „Er ist immer im Spiel. Er lässt sich nicht hängen. Selbst wenn mal was schiefgeht, beschäftigt er sich während dem Spiel nicht mehr zu sehr damit. Er lässt sich nicht runterziehen. Er liebt es, gut Fußball zu spielen.“ Das merkt man auch in Doha, im Trainingslager.