Doha – Optisch gibt es nicht viele Parallelen zwischen Erik ten Hag (52/Manchester United) und Julian Nagelsmann (35). Der Niederländer trägt Glatze, Nagelsmann hingegen einen flotten Kurzhaarschnitt. Inhaltlich ähneln sich der Bayern-Coach und der ehemalige Trainer von Ajax Amsterdam offenbar aber umso mehr. Das findet Matthijs de Ligt (23), der mit beiden Fußballlehrern zusammengearbeitet hat.
„Julian Nagelsmann ist ein Trainer, der mit seinen Spielern viel spricht“, erklärte der Bayern-Innenverteidiger in Doha. „Seine Übungen sind ähnlich wie die von Erik ten Hag, meinem damaligen Trainer bei Ajax. Ich weiß, was er meint.“ Wie ten Hag steht Nagelsmann für attraktiven Offensivfußball. Beide Trainer bevorzugen spielerische Lösungen. Nagelsmanns Philosophie lautet: „Spielkontrolle durch hohe Balleroberung und Tempowechsel im Ballbesitz.“ Das liegt de Ligt. Der niederländische Nationalspieler betonte: „Ich habe das Gefühl, dass ich jeden Tag ein bisschen besser werde.“
Trotzdem sieht de Ligt, der im vergangenen Sommer für eine Ablöse von 67 Millionen Euro von Juventus Turin nach München gewechselt war, noch Verbesserungspotenzial. „Ich glaube, dass ich mit dem Ball noch mehr machen kann. Im ersten halben Jahr habe ich mich etwas mehr auf das Verteidigen fokussiert“, so der niederländische Nationalspieler. Künftig will er sich mehr in den Spielaufbau einbringen und orientiert sich dabei an seinem Abwehr-Kollegen Dayot Upamecano (24): „Er macht das sehr gut. Ich kann das auch.“
Für den Franzosen, mit dem er nach dem Kreuzbandriss von Lucas Hernández (26) in der Rückrunde häufiger in der Innenverteidigung zusammenspielen wird, hat er generell viel Lob übrig: „Er ist ein sehr guter Innenverteidiger, schnell und stark im Zweikampf. Ich glaube, dass wir gut zusammenspielen.“ Auch offensiv will de Ligt gefährlicher werden – gerade nach Standards. „Julian Nagelsmann hat vor der Saison auch gesagt, dass ich viele Tore nach Standardsituationen machen muss“, verriet de Ligt: „Daran arbeite ich.“ pk