REITEN

Bredow-Werndl oder Werth? Duell um Paris

von Redaktion

Isabell Werth hat ihre Beziehungsprobleme überwunden. „Anfang des Jahres hatten wir ein paar Schwierigkeiten, das konnten wir aber aufarbeiten. Jetzt lieben wir uns wieder“, sagte die erfolgreichste Reiterin der Geschichte, und das Grinsen in ihrem Gesicht verriet, dass keinesfalls ihr Lebensgefährte Wolfgang Urban gemeint war. Es ging um Quantaz, jenen oft so unberechenbaren 13-jährigen Hengst, mit dem sie soeben beim Dressur-Weltcup in Basel eine fantastische Kür auf das Viereck gezaubert hatte. „Seine beste Kür bislang“ sei es sogar gewesen, resümierte Werth, und in der Tat hat man Quantaz selten so souverän erlebt. Zu Bonnie Tylers „Total Eclipse of the Heart“ und „Lost in France“ piaffierte und passagierte der Dunkelbraune fehlerfrei, kraftvoll, elegant, und die 85,650 Prozentpunkte, die es dafür gab, schienen ein bisschen zu wenig. Aber das undurchschaubare und subjektiv ausgerichtete Wertungssystem der Dressur brauchte Luft nach oben für Olympiasiegerin Jessica von Bredow-Werndl und ihre Dalera. Die Musik zur neuen Kür liefert die große Edith Piaf, ihr „Je ne regrette rien“ und das unverkennbare „Padam, Padam“ dürften bei Olympia 2024 in Paris den Nerv der Franzosen treffen. Piaffen zur Piaf – mehr geht fast nicht im Schatten des Eiffelturms. Schon im Grand Prix unschlagbar, lieferten „JBW“ und Dalera in Basel verlässlich auch in der Kür, die aber mit 90,795 einen Tick zu hoch bewertet wurde – eine gefühlt zu große Distanz lag damit zwischen ihr und der zweitplatzierten Isabell Werth.

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