Verlängern, verkaufen, Bayern jagen

von Redaktion

Eberl hat zum Start in Leipzig viel zu tun – und sitzt diesmal oben

Leipzig – Den Chef lässt Max Eberl ungern raushängen. Eigentlich. Einmal nutzte RB Leipzigs neuer starker Mann dann doch liebend gerne seine Macht, um sich vor einem unheilvollen Schicksal zu bewahren. Das Ständchen zum Amtsantritt? Gestrichen! „Mir tun die Jungs echt leid, die vor der Gruppe singen und sich zum Drops machen müssen“, verriet Eberl kürzlich im Trainingslager in Abu Dhabi: „Ich habe mir geschworen, das mache ich nicht.“

Vor seinem Comeback beim Bundesliga-Restart gegen den FC Bayern am Freitag (20.30 Uhr/Sat.1 und DAZN) wirkte der Sportchef gelöst. „Ich freue mich riesig, dass ich wieder da bin. Ich habe mir bewusst Zeit genommen, damit ich zu 100 Prozent fit bin bei meiner Rückkehr“, sagte der 49-Jährige bei Bild TV. Seitdem Eberl seinen neuen Job am 1. Dezember antrat, schwingt er sich von Interview zu Interview. Es scheint, als hätte Eberl den Rummel um seien Wiedereinstieg gut verdaut. Und es gibt viel zu tun für den ehemaligen Gladbacher.

Konrad Laimer, Dani Olmo, Christopher Nkunku – sie alle könnten Leipzig im Sommer verlassen. Eberl hat die Hoffnung bei Laimer, den es nach Ablauf seines Vertrags nach München ziehen soll, und auch beim bis 2024 im Wort stehenden Olmo aber noch nicht aufgegeben. „Ich werde um beide kämpfen, bis es wirklich entschieden ist“, so Eberl.

Die personellen Umwälzungen muss Eberl moderieren – und aktuell ist er durch die jüngsten Veränderungen in der Klubführung auf sich gestellt. Nachdem sich Ex-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff, Florian Scholz (zuletzt Kaufmännischer Direktor) und Kaderplaner Christopher Vivell verabschiedeten, sieht Eberl den Verein „in der sportlichen Führung recht schlank aufgestellt“.

Doch egal in welcher Konstellation: Der Druck auf Eberl ist in Leipzig, wo er auf der Tribüne statt auf der Bank sitzen wird, ein anderer als in Gladbach. Bei den Sachsen muss jedes Jahr die Champions-League-Qualifikation her. Und auf Sicht wollen die Leipziger, die aktuell sechs Punkte Rückstand auf den Tabellenführer aus München haben, endlich auch ein ernsthafter Meisterschaftsanwärter werden.  sid

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