Antholz – Seite an Seite mit dem alles überragenden Mann überquerte Benedikt Doll die Ziellinie. Und doch trennten ihn Welten von Johannes Thingnes Bö. Denn im Biathlon-Sprint von Antholz war Doll stolze 90 Sekunden vor dem nun zehnmaligen Saisonsieger Bö gestartet.
Während Bö beim ersten Teil der Generalprobe für die WM in Oberhof einmal mehr seine Ausnahmestellung untermauerte, ließ sich der drei Nummern früher gestartete Doll beinahe noch vom Norweger abfangen. „Es fühlt sich relativ einfach an, ihm zu folgen“, sagte der Ex-Weltmeister, dem selbst die drittbeste Laufzeit des Tages gelang: „Mein Ziel war eigentlich, dass er mich nicht einholt.“ Der einfache Grund dafür, dass es doch so kam: Drei Schießfehler, die am Ende immerhin noch für Platz zwölf reichten.
Zwei seiner Teamkollegen machten es besser: Roman Rees ließ als Vierter aufhorchen. Der 29-Jährige schoss nur einmal daneben und stürmte dank einer mutigen Schlussrunde zu seinem zweitbesten Saisonergebnis. „Ich habe gemerkt: Wenn ich mich noch ein bisschen quäle und mir ein paar Körnchen übrig lasse, kann ich noch ein paar Plätze gut machen“, sagte Rees, dem im Verfolger am Samstag das nächste Topergebnis winkt (15.00 Uhr/ZDF und Eurosport).
Auch Justus Strelow überzeugte: Nach seinem besten Karriereergebnis mit Platz acht im Massenstart von Ruhpolding vermied er in Italien die Strafrunde und sammelte als Neunter weiteres Selbstvertrauen für die Heim-WM (8. bis 19. Februar).
Die neben Doll, Rees und Strelow bereits für die WM qualifizierten David Zobel (33.) und Johannes Kühn (54.) waren diesmal komplett chancenlos. Im Verfolger werden beide jeweils mehr als zwei Minuten nach Bö in die Loipe gehen. sid