Fashionweek? Gegenpressing!

von Redaktion

Nagelsmann-Warnschuss für Gnabry nach dessen Reise nach Paris

VON MANUEL BONKE

München – Serge Gnabry (27) gilt als äußerst modebewusster junger Mann und stand auch schon als Fotomodell für die Luxusmarke Gucci vor der Kamera. Der Spitzname Gucci-Gnabry war geboren. Den freien Sonntag nutzte der Offensivspieler des FC Bayern, um seiner Leidenschaft für Mode nachzugehen und die Fashion Week in Paris zu besuchen. Dort präsentierte sich Gnabry in mehreren extravaganten Outfits und dokumentierte seine Kleiderwahl in den sozialen Medien: mal mit Hornbrille, Fischerhut und Handtasche, auf dem nächsten Foto mit Seiden-Kopftuch und dunkler Sonnenbrille.

Trainer Julian Nagelsmann (35) wurden besagte Bilder ebenfalls von Bekannten zugespielt. Ganz glücklich war der Fußballlehrer mit dem Ausflug seines Spielers wenige Tage vor dem heutigen Spiel gegen den 1. FC Köln (20.30 Uhr, Sky und Sat 1) nicht. „Es gibt keine Auflagen. In seiner Freizeit soll ein Spieler machen dürfen, was er will. Aber: Ich muss ja selbst freie Tage vor meinen Chefs rechtfertigen. Wenn dann die sozialen Kanäle voll sind mit diversen Shootings, geht mir die Argumentationskette flöten“, erklärte Nagelsmann.

„Generell kannst du als normaler Arbeitgeber deinem Arbeitnehmer nicht vorschreiben, dass er Sonntag um 10 Uhr in die Kirche gehen muss, um 12 Uhr Mittagessen, 14 Uhr soll er bitte Mittagsschlaf machen, um 16 Uhr ist Leopard, Löwe & Co. auf ARD zu sehen.“ Wichtig sei, „dass die richtige Antwort auf dem Platz erfolgt.“ Wenn die Leistung passe, „ist es okay, wenn nicht, muss ich das ansprechen“, betonte Nagelsmann.

Beim 1:1 in Leipzig bereitete Gnabry den Führungstreffer von Eric Maxim Choupo-Moting (34) zwar vor, ansonsten war vom Nationalspieler nicht viel zu sehen. Gnabry und Co. gaben gerade einmal sieben Torschüsse ab. „Die Positionierung im letzten Drittel war teilweise nicht so gut“, analysierte Nagelsmann. Gegen die Kölner, die nach dem 7:1 gegen Bremen mit Rückenwind nach München kommen, soll das besser werden. „Sie spielen sehr mutig, mit offenem Visier. Das gefällt mir. Wir müssen die Emotionalität auf den Platz bringen und uns wehren in diesen Momenten.“ Zumal sein Kollege Steffen Baumgart eine Mannschaft habe „mit sehr aggressivem Gegenpressing. Die haben Lust auf Fußball. Die können sieben Tore schießen“, sagte Nagelsmann, „aber auch vier kriegen“. Nach der Modenschau wird von Gnabry eine Baller-Show erwartet.

Einen kleinen Seitenhieb in Richtung seines Kollegen konnte sich auch Leon Goretzka (27) nicht verkneifen. Er präsentierte sich in den sozialen Medien mit Jogginghose auf der Couch und mit Bayern-Kaffeebecher in der Hand. Bei der Bildunterschrift wählte er folgende Worte für seinen Schlabber-Look: Fashion Week, Paris! Diese Schlagfertigkeit würde man sich von Goretzka schnellstmöglich auch wieder auf dem Platz wünschen. Beim Unentschieden In Leipzig war davon nichts zu sehen.

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