Der Mann der Stunde

von Redaktion

Schafft Purdy den Super-Bowl-Einzug?

San Francisco/München – Brock Purdy war bis vor wenigen Wochen noch der „Mr. Irrelevant“ – ein Titel, der beim jährlichen NFL-Draft an den „bedeutungslosen“ jungen Mann vergeben wird, der an 262. und letzter Stelle ausgewählt wird. Und bis zum 4. Dezember war der 23 Jahre alte Quarterback auch eher unwichtig. Seit diesem Tag, an dem sich bei den San Francisco 49ers nach deren Quarterback Nummer eins (Trey Lance) auch Quarterback Nummer zwei (Jimmy Garoppolo) verletzte, ist er es nicht mehr.

Genau genommen ist Purdy der Mann der Stunde. Seit er am 4. Dezember einspringen musste, haben die 49ers alle Spiele gewonnen: zunächst ihre letzten fünf der „regular season“, danach ihre Playoff-Spiele gegen Seattle und Dallas. Und nun mag keiner mehr behaupten, dass Purdy die 49ers am Sonntag (21.00 Uhr/ProSieben) gegen die favorisierten Eagles nicht auch noch in den Super Bowl führt (12. Februar). Seit Purdy unvermittelt ins kalte Wasser geworfen wurde, verblüfft er die Experten. Selbst Vergleiche mit Tom Brady, der einst an Position 199 ausgewählt wurde, muss er nicht scheuen. „Er ist ein guter Spieler“, betont Mannschaftskollege Trent Williams, „und jeder, der Football verfolgt, kann das sehen. Ich sage nicht, dass er ein Rodgers oder ein Mahomes ist. Aber er macht alles, was wir brauchen“ – um zu gewinnen.

„Purdy ist eine Offenbarung“, urteilt ESPN über den so erstaunlich coolen Quarterback aus Queen Creek in Arizona. Es gibt ein paar Ersatz-Quarterbacks, die ihre Mannschaft sogar zum Sieg im Super Bowl geführt haben wie die späteren Legenden Roger Staubach, Terry Bradshaw oder Tom Brady. Der Unterschied: Purdy wäre der erste Rookie, dem dies gelänge – und der erste „Mr. Irrelevant“.  sid

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