Finalistin Sabalenka hat ihren inneren Tiger im Griff

von Redaktion

Melbourne – Als sich Aryna Sabalenka vor sieben Jahren Schokolade kaufte, erspähte sie Angelique Kerber. „In dem Cafe gab es einen Fernseher“, sagte Sabalenka: „Und ich dachte mir: Tolles Match.“ Die deutsche Spitzenspielerin bestritt gerade ihr erstes Grand-Slam-Finale in Melbourne gegen Serena Williams – und Sabalenka ließ sich ein Stück weit inspirieren vom Auftritt der späteren Nummer eins der Welt.

Wie Kerber will auch Sabalenka am Samstag (9.30 Uhr/Eurosport) im Finale bei den Australian Open gegen die Wimbledon-Siegerin Jelena Rybakina Geschichte schreiben. Und zwar im doppelten Sinne. Für die 24-Jährige wäre es der erste ganz große Titel. Zugleich wäre sie auch die erste neutrale Grand-Slam-Siegerin überhaupt. Die Farben und Zeichen von Belarus im internationalen Tennis gesperrt.

Vor einem möglichen Titel steht aber ein Duell zweier echter Power-Frauen bevor. Sowohl Sabalenka als auch Rybakina können mit mehr als 190 Stundenkilometern aufschlagen. Und beide versuchen, mit Wucht von der Grundlinie zu dominieren. Dass Sabalenka das Zeug hat, nach den größten Titeln zu greifen, war schon länger sichtbar. Aber sie hatte den „Tiger“ in sich nicht wirklich im Griff und fauchte nach verlorenen Punkten zu oft lauthals los. Ich hatte das Gefühl, dass ich etwas langweiliger werden muss, um meine Ziele zu erreichen“, sagte Sabalenka nach ihrem Triumph im Turnier von Adelaide. In all ihren zehn Partien des Jahres blieb sie ohne Satzverlust. „Der Tiger ist jetzt ein ruhiger Tiger“, sagte sie: „Wenn er aber raus muss, ist er da.“  sid

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