Fröstel-Schweini und die listige Esther

von Redaktion

TV-KRITIK

Für eine Erkenntnis hat es gestern keinen Bastian Schweinsteiger gebraucht: Beim Pokalspiel in Mainz war ein Unentschieden unrealistisch. Und dann wurde es sogar die Bayern-Wiedergeburt. Mit die spannendste Frage war, ob Schweini seine Form von der Katar-WM konserviert hat, bei der er einer der brauchbareren Deutschen war. Und wie war das nochmal mit seiner „Cousine“ (hihi) im Whirlpool, die die listige Esther wieder ins Spiel gebracht hat?

Die Moderatorin: Mainzelmädchen Esther Sedlaczek stellte gewohnt schlaue Fragen. Bei Brazzo, der sich gerade erst von Tabea Kemme erholt hatte, streute sie Salz ins Feuer: „Ist das nur eine Ergebniskrise? Man hat das Gefühl, dass es viel tiefer geht.“ Brazzo hat sich bestimmt gedacht: „Ich geh nur noch ins Fernsehen, wenn ein Mann fragt.“ Kein Zufall: Die Frauen sorgen längst für die knackigeren und mutigeren Fragen.

Der Experte: Fröstel-Schweini war eingemummt wie Roald Amundsen 1911 bei der Erfindung des Südpols. Aber er erklärte seine Antarktis-Ausrüstung schlüssig: „Es ist Februar, wann soll ich sonst die Handschuhe anziehen? Im August brauch ich sie nicht.“ Schweini-Highlight war der Gnabry-Laufsteg-Vergleich von Esther: „Du hast das in Deiner Bayern-Zeit auch das eine oder andere Mal erlebt.“ Antwort von Unschulds-Basti: „Kann mich gar nicht erinnern.“ Darauf die Sedlaczek kess: „Ich schon!“ Wobei sie bei der Whirlpool-Cousine 2003 erst 17 war, aber schon damals voll im Thema. Klasse war, wie Schweini belauscht hat, dass das FCB-1:0 ein Versehen war – weil Neuzugang und Flankengott Cancelo die Anweisung von Julian Nagelsmann („Zu Benjiii!“) noch nicht verstanden hat.

Der Kommentator: Tom Bartels interessierte sich scho au fürs Spiel – aber auch für skurrile Nebengeräusche wie „zwiebelähnliche“ Winterkleidung. Als Unrat auf dem Platz landete, gründete er die Öko-Initiative „Bartels for Future“ und debattierte mit sich selbst, ob Upamecano hätte aufräumen sollen: „Es ist natürlich ein zu großes Risiko, sich da um die Entsorgung von Restmüll zu kümmern, wenn möglicherweise kurz danach der Ball verloren geht.“ Bei Musialas 2:0 wurde sein Katar-Phantomschmerz deutlich: „Warum ging das bei der WM nicht?“ Und damit hatte er zweifelsohne recht. JÖRG HEINRICH

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