Sabitzer macht den Last-Minute-Abflug

von Redaktion

Leihe zu Manchester United nachts um 1.10 Uhr offiziell – Pavard durfte nicht gehen

München – Die sogenannten „Deadline-Days“ im Wintertransferfenster sind eigentlich Tage, an denen man beim FC Bayern die Füße hochlegen kann. Aber dieser Dienstag hatte es doch in sich. Erst die Vorstellung von Joao Cancelo – und rund zwölf Stunden später die spontane Last-Minute-Flucht von Marcel Sabitzer zu Manchester United. Es war 1.10 Uhr nachts, als die Leihe offiziell verkündet wurde.

„Marcel hat uns erklärt, dass er sich mehr Spielzeit wünscht und überzeugt ist, sie bei United zu bekommen“, sagte Hasan Salihamidzic. Den Willen zur Veränderung hatte der 28-Jährige den Bossen zu Wochenbeginn, also zwei Tage nach dem 1:1 gegen Frankfurt, mitgeteilt. Eine ganze Minute Spielzeit hatte er da von Trainer Julian Nagelsmann bekommen, die erste und bisher einzige aus 270 möglichen Minuten in diesem Fußballjahr 2023. Eine Bilanz, die zu seiner Rolle in der laufenden Saison passte: Sabitzer ist im defensiven Mittelfeld nach Joshua Kimmich, Leon Goretzka und Ryan Gravenberch zweite bis dritte Wahl. Ab sofort muss und wird es daher ohne ihn gehen.

Von der Mannschaft war der Österreicher schon im Abschlusstraining vor dem Pokalspiel gegen Mainz verabschiedet worden, in dem Sabitzer gestern freilich nicht mehr im Kader stand. Ein Spalier hatte das Team auf dem Rasen an der Säbener Straße gebildet und den Kollegen, bereits in Zivilklamotten, symbolisch wegfliegen lassen. Der echte Flug nach Manchester ging dann kurz später, man war sich schnell einig, der Medizincheck stand aber noch aus. Als schließlich alles fix war, ließ Sabitzer sich mit den Worten zitieren: „Ich fühle mich auf dem Höhepunkt meiner Leistungsfähigkeit. Bei Manchester United will ich meine Qualitäten zeigen.“ Er ist als Ersatz für den langzeitverletzten Dänen Christian Eriksen eingeplant.

Eine Kaufoption gibt es nicht. Aber Nagelsmann wollte dem Mann, den er zum Amtsantritt mit aus Leipzig nach München nahm, für die Rückrunde keine Steine in den Weg legen. Anders verhielt sich das übrigens bei Benjamin Pavard. Obwohl Inter Mailand anfragte und der chronisch unzufriedene Abwehrspieler Interesse gehabt hätte, durfte der Franzose nicht gehen. Man braucht ihn – und sonst wäre auch wirklich zu viel los gewesen an diesem „Deadline-Day“. hlr

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