Die Turiner Staatsanwaltschaft will bei ihren Ermittlungen gegen Italiens Fußball-Rekordmeister Juventus Turin wegen mutmaßlicher Bilanzfälschung in Zusammenhang mit Spielertransfers Starstürmer Cristiano Ronaldo (37) als Zeugen befragen. Die drei ermittelnden Staatsanwälte hätten sich mit den italienischen Anwälten Ronaldos bereits in Verbindung gesetzt, berichtete die „Gazzetta dello Sport“. Andere aktuelle und ehemalige Juve-Spieler wurden bereits befragt. In der Untersuchung geht es darum, dass Turin mit völlig überteuerten Spielertransfers seine Bilanzen geschönt haben soll – und zwar um Hunderte Millionen Euro. Die Turiner Staatsanwälte ermitteln auch wegen der sogenannten „Ronaldo-Vereinbarung“, die der Portugiese 2020 bei Juventus unterzeichnete. Darin hatte er sich bereit erklärt, zu einem späteren Zeitpunkt Prämien zu erhalten, nachdem er in der Anfangsphase der Corona-Pandemie sein Gehalt eingefroren hatte. Juve schuldet Ronaldo immer noch rund 19,9 Millionen Euro. CR7, die größte Investition der Turiner in ihrer Clubgeschichte, war im Sommer 2022 zu Manchester United gewechselt. Inzwischen steht er beim saudi-arabischen Club Al Nassr unter Vertrag.
16 Personen werden im Rahmen der Ermittlungen der Turiner Staatsanwaltschaft verdächtigt, darunter der vor zwei Wochen zurückgetretene Juve-Clubchef Andrea Agnelli und der frühere Vizepräsident Pavel Nedved. Wegen des Skandals wurden dem italienischen Rekordmeister 15 Punkte abgezogen. Der Club legte dagegen Berufung beim Obersten Sportgericht von Italiens Olympischem Komitee (CONI) ein.