München – Man lernt im Eishockey immer wieder neue Fakten kennen.
Zum Beispiel: Jubeln kann riskant sein. Das hat Trevor Parkes erfahren. Der Münchner Stürmer erzielte am Sonntagnachmittag in seinem 350. DEL-Match sein 101. Tor und freute sich so, dass er aus der Balance geriet, mit den Füßen voraus in die Bande rutschte und ihm auch noch der schützende Helm vom Kopf glitt. Aber: Nichts passiert. Der Kanadier, der zu Saisonbeginn länger verletzt gewesen war, schaute kurz verdutzt und freute sich dann im Stehen weiter.
Interessant auch: Wie lange braucht man von einem Ende des Feldes bis zum anderen Tor? Antwort: Sieben Sekunden. Nachzurechnen in jener Szene: Münchens Verteidiger Daryl Boyle spielte einen Präzisionspass über 50 Meter auf Stürmer Justin Schütz, der noch den gegnerischen Torhüter austanzte und zum Tor für den EHC einschoss, Die Treffer von Parkes und Schütz in der 27. und 35. Minute fielen im zweiten Drittel, sie waren die Grundlage für den 5:2-Sieg des EHC München über die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven.
Ein Kontrahent, den die Münchner oft schon als unangenehm kennengelernt haben. Glanzstück des Teams aus dem Norden ist der „Karawanken-Express“, die erste Sturmreihe mit den Slowenen Urbas, Jeglic und Verlic. Urbas hatte seine Deutschland-Karriere in der Saison 2013/14 in München begonnen, aber nicht eingeschlagen. Mittlerweile ist er einer der Besten in der DEL, einer, der im Abschluss nicht lange fackelt – und das zeigte er beim Ausgleich zum 1:1 (24. Minute). In Führung gegangen war der EHC in der 16. Minute durch seinen Kapitän Patrick Hager, der eine von ihm selbst eingeleitete Kombination zum 1:0 vollendete.
Der EHC hatte seine (Ergebnis-)Krise mit drei Niederlagen in Folge am Freitag in Berlin beendet (4:3-Sieg) und war auch im Heimspiel gegen Bremerhaven effektiv, wie Ben Smith mit dem 4:1 zeigte (39.). In der Defensive war einige Arbeit erforderlich, weil Bremerhaven nach dem 2:4 durch Jeglic im Powerplay (45./Abpraller von der Schulter von Münchens Tormann Niederberger) noch einmal massiv angriff. Eine Erleichterung Chris DeSousas Schuss ins leere Pinguins-Tor zum 5:2 (60.). GÜNTER KLEIN