Es war schon fast zwei Uhr morgens, als Thomas Müller (Sampics-Foto) in den Aufzug im Teamhotel stieg und ein paar Etagen nach unten fuhr. Dort fand das Bankett des FC Bayern statt. Er hätte allen Grund gehabt, schlecht gelaunt zu sein. Trainer Nagelsmann hatte für ihn keinen Platz in der Startelf gehabt. Doch statt auf dem Zimmer zu schmollen, mischte sich Müller unters Volk, posierte mit den Bayern-Anhängern für Fotos und scherzte mit seinen Eltern, die ebenfalls unter den Gästen waren. Wegen solcher Momente ist Müller Fan-Liebling.
Doch die Zukunft gehört anderen. Allen voran Jamal Musiala (19), der am liebsten mit Müller auf dem Platz steht. In Paris war das nicht der Fall. „Die Entscheidung war eher pro Choupo-Moting. Wir wollten einen klassischen Stürmer haben und dahinter zwingend Jamal“, begründete Nagelsmann. „Wir haben lange diskutiert und mit ihm gesprochen. Es war kein angenehmes Gespräch, aber das gehört eben auch zu meinem Berufsbild dazu. Thomas hat es sehr gut aufgenommen.“
Wie stark ausgeprägt sein Teamgedanke ist, zeigten die Szenen nach dem Treffer zum 1:0 von Kingsley Coman: Müller schnappte sich Vorlagengeber Alphonso Davies und herzte ihn an der Auslinie. bok