Mailand – Lob einer Club-Legende, kein Gegentor kassiert und eine starke Leistung gezeigt: Für den deutschen und U21-Nationalspieler Malick Thiaw (21) hätte es kaum ein besseres Champions-League-Debüt geben können. Der Innenverteidiger vom AC Mailand ließ den Topstars Harry Kane und Heung-Min Son beim 1:0-Erfolg im Achtelfinal-Hinspiel gegen die Tottenham Hotspur nicht den Hauch einer Chance.
„Er hat ein tolles Spiel gemacht“, schwärmte Milan-Trainer Stefano Pioli vom Ex-Schalker, der im vergangenen Sommer für rund sieben Millionen Euro zum italienischen Meister gewechselt war. „Ich sehe, wie er jeden Tag im Training arbeitet. Mit diesen Jungs sollte man rechnen.“
Dabei hatte der Defensivspieler zu Beginn seiner Zeit bei Milan einige Probleme. Bislang stand der Abwehrspieler in der Liga nur dreimal in der Startelf. Seinen Platz dürfte er sich nun aber vorerst erkämpft haben. Schon beim 1:0-Erfolg am vergangenen Freitag über den AC Turin überzeugte Thiaw bei seinem ersten Einsatz über 90 Minuten. Gegen Tottenham trumpfte er bei seinem Champions-League-Debüt noch mehr auf, gewann 78 Prozent seiner Zweikämpfe und hätte fast sogar noch das 2:0 geköpft (79. Minute).
Unterstützt wurde der gebürtige Düsseldorfer auch von Milans Vereins-Ikone Paolo Maldini. „Ich habe mit ihm in den vergangenen Monaten viel gesprochen. Ich habe seine Entwicklung gesehen und habe ihm gesagt: nicht aufgeben“, erklärte der frühere Abwehr-Star.
Viel Lob gab es auch von den italienischen Medien. „Das San Siro hat eine neue Legende und die kommt aus Deutschland. Aggressiv und zäh, Thiaw wird bestimmt zum Fixstern im Milan-Kader werden“, kommentierte die „Gazzetta dello Sport“ den Auftritt des Verteidigers. Und der „Corriere dello Sport schrieb: „Thiaw ist der Protagonist der ersten Halbzeit, in der er den Applaus der Fans voll verdient hat. Er begeht keinen einzigen Fehler. Er spielt auch in der zweiten Halbzeit eine Hauptrolle. Leider verfehlt er auf eklatante Weise den Kopfball, der Milan einen 2:0-Sieg beschert hätte“ dpa/sid