SKI-KOLUMNE

PSG? Interessiert niemanden!

von Redaktion

VON ELISABETH SCHLAMMERL

So eine Ski-Weltmeisterschaft ist manchmal ziemlich überschaubar. Früher, als es noch den „Tirol-Berg“ gab, war dies der Dreh- und Angelpunkt nach den Wettkämpfen. Dort feierten nicht nur die Österreicher ihre Medaillen, sondern alle, die etwas mit den Titelkämpfen zu tun hatten. Dieses Mal hat eine Bar am Fuße der Gondel, die von Brides-les-Bains hinauf nach Meribel führt, die Rolle übernommen. Sie ist in diesen zwei Wochen die Stammkneipe von Volonteers, Journalisten, den Mitgliedern der argentinischen Mannschaft, die gleich in dem Hotel oben drüber logiert, und ein paar Ski-Fans. Gut, es geht dort schon etwas ruhiger zu, als früher im Partyzelt der Österreicher. Auf den beiden Leinwänden läuft ständig ein Sender, der irgendeine Sportveranstaltung überträgt. In der vergangenen Woche waren es die Zweitrunden-Spiele des Six-Nations-Turniers im Rugby. Fußball dagegen scheint mitten in den Bergen nicht so eine große Rolle zu spielen. Am Dienstagabend musste das Personal mehrmals gebeten werden, jetzt dann doch endlich zur Champions-League-Partie Paris St. Germain gegen den FC Bayern umzuschalten. Direkt vor den Leinwänden nahmen dann die deutschen und österreichischen Journalisten Platz. Die Franzosen diskutierten lieber lautstark über dies und jenes, aber nicht über Fußball. Nur wenn sich die Stimme des Kommentators erhob, schauten sie kurz auf das Spiel. Bei Neymars theatralischen Bodenkontakten oder bei Comans 1:0. Beim Tor von Mbappé klatschten sie laut, aber als es wegen einer Abseitsstellung nicht gegeben wurde, war das Interesse schon wieder erloschen. Ski ist hier eben wichtiger.

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